Deutschlands CO2-Emissionen sinken zu langsam, die Regierung steht vor vielen Klima-Baustellen. Doch FDP und Grüne haben sehr unterschiedliche Pläne. Was jetzt dringend zu tun wäre, sagt Klimaphysikerin Brigitte Knopf vom Expertenrat für Klimafragen.

Deutschlands CO2-Emissionen sinken zu langsam, die Regierung steht vor vielen Klima-Baustellen. Doch FDP und Grüne haben unterschiedliche Pläne.

Gerade erst hat der Thinktank Agora Energiewende prognostiziert, dass Deutschland im vergangenen Jahr viel zu viel Treibhausgase ausgestoßen hat und trotz hoher Energiepreise seine CO2-Einsparziele verfehlt hat. Ob das stimmt, wird erst das Frühjahr zeigen, wenn das Umweltbundesamt seine Berechnungen zum deutschen CO2-Ausstoß veröffentlicht. Aber klar ist schon heute: Die Treibhausgasemissionen sinken viel zu langsam.
Klimaphysikerin Brigitte Knopf sagt in dieser Gradmesser-Folge, bei welchen Klimabaustellen die Bundesregierung deshalb dringend einen Zahn zulegen muss (ab ca. Min. 5:10). Kaum verwunderlich: Vor allem der Verkehr ist und bleibt das große Sorgenkind. Der zuständige FDP-Minister Volker Wissing scheint bisher wenig Interesse zu haben, daran etwas zu ändern. Der Expertenrat für Klimafragen, dem Knopf angehört, hatte dem Ministerium im vergangenen Jahr eine glatte „Themaverfehlung“ für dessen Sofortprogramm zum Klimaschutz attestiert.
Welche Maßnahmen im Verkehr jetzt wichtig wären, warum eine verlängerte Laufzeit der Atomkraftwerke da trotz Elektroautos wenig helfen würde, was bei Energieeffizienz und Klimageld passieren muss, das und mehr erklärt Knopf, die außerdem Generalsekretärin des Mercator Research Institutes on Global Commons and Climate Change ist. Eine grundsätzlich gegensätzliche Auffassung bei Grünen und FDP, wie Klimaschutz vorangebracht werden sollte, dürfte der Koalition hier auch in diesem Jahr einige Konflikte bescheren.
Dabei hat die Ampel sogar einen gesetzlich verankerten Plan für den Abbau der CO2-Emissionen, den ihr noch die Regierung von Angela Merkel hinterlassen hat. Das Klimaschutzgesetz hält genau fest, um wie viel und wo genau die CO2-Emissionen jedes Jahr sinken sollen. Wie das funktioniert, sagt Sinan Recber vom Tagesspiegel Background Energie und Klima (ab ca. Min. 2:10).
Zum Ende der Folge schaut Nora Marie Zaremba, ebenfalls vom Tagesspiegel Background, auf den aktuell größten Hotspot der deutschen Klimadebatte: das Dörfchen Lützerath im rheinischen Tagebaugebiet. Sie erläutert, ob die Kohle unter Lützerath für die deutsche Energiesicherheit notwendig ist, und welche Folgen deren Abbau für die deutsche Klimabilanz haben würde (ab ca. Min. 28).
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