Der Ausbau der Erneuerbaren geht zu langsam voran, dafür entstehen im „Deutschland-Tempo“ neue Flüssiggas-Terminals. Eine Podcast-Folge zum Stand der Energiewende mit Energieökonom Andreas Löschel.

Der Ausbau der Erneuerbaren geht zu langsam voran, dafür werden in kürzester Zeit Flüssiggas-Terminals gebaut und mehr Kohle verfeuert. Wie es um die Energiewende steht.

Vor rund einem Jahr stellte der damals Klima- und Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen einen überarbeiteten, ehrgeizigen Fahrplan zur Energiewende und zum Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland vor. Seitdem ist energiemäßig viel passiert, doch gerade der Ausbau vor allem der Windenergie geht nur schleppend voran.
Wie es um die Energiewende steht, wann die Kohle unter Lützerath im Boden bleiben kann, und warum er neue LNG-Terminals für sinnvoll hält, das und mehr sagt in dieser Podcast-Folge Energieökonom Andreas Löschel (ca. ab Min. 6:05).
Bis zum Jahr 2030 sollen Wind- und Solarkraft bereits 80 Prozent des Stroms in Deutschland produzieren. Allein bei Windkraft an Land muss sich dafür die Menge der installierten Leistung im Vergleich zu heute in etwa verdoppeln. Die Ausbaugeschwindigkeit der vergangenen zwölf Monate ist dafür viel zu langsam. Trotzdem geht Löschel davon aus, dass jetzt „die Handbremse gelöst“ ist. Was Investoren noch zurückhält, auch darüber spricht er im Podcast.
Russlands Angriff auf die Ukraine hat unter anderem Deutschlands fatale Abhängigkeit von russischem Erdgas offengelegt. Die neuen LNG-Terminals, die jetzt innerhalb von Monaten genehmigt und fertiggestellt worden sind, beziehungsweise noch werden, hält Andreas Löschel von der Ruhr-Universität deshalb für notwendig für die Versorgungssicherheit.
Die eigentliche Frage ist für ihn: „Wie schafft man es, kurzfristigere Lieferverträge zu bekommen“, die zum Beispiel nach zehn Jahren wieder enden, und entsprechend „aus dem Gas auch wieder auszusteigen“. Denn Deutschland will im Zuge der Energiewende im Jahr 2045 klimaneutral sein.
Sinan Recber vom Tagesspiegel Background Energie und Klima erklärt weitere wichtige Daten und Eckpunkte zur Energiewende im Podcast (ca. ab Min. 1:50). Und Susanne Ehlerding, ebenfalls Background-Redakteurin, schaut angesichts des zu Ende gehenden Weltwirtschaftsforum auf die Industrie und die Bereitschaft, etwas gegen den Klimawandel zu tun (ca. ab Min. 28:05). Die Studie der Nicht-Regierungsorganisation „Reclaim Finance“ und „Urgewald“ zu Milliarden-Investitionen in fossile Projekte ist da etwas desillusionierend.
Für Fragen oder Kritik schreibt uns gerne an [email protected].

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