Auch wenn Methan kurzfristig noch viel klimaschädlicher ist als CO2, werden jetzt im Rahmen der Energiewende sogar neue Erdgaskraftwerke gebraucht und gebaut. Dafür wird auch ,kreativ' nach Geld gesucht. Warum ein fossiler Brennstoff die Energiewende mitträgt, darüber spricht im Podcast unter anderem Energiemarktexpertin und Wirtschaftsweise Veronika Grimm.

Methan ist kurzfristig noch viel klimaschädlicher als CO2. Trotzdem werden jetzt sogar neue Erdgaskraftwerke gebraucht. Dafür wird auch ,kreativ' nach Geld gesucht.

Die Ampel will jetzt die Energiewende vorantreiben und massiv Solar- und Windenergie ausbauen. Von heute 40 Prozent sollen die Erneuerbaren Energien im Jahr 2030 rund 80 Prozent des Strombedarfs in Deutschland decken. Doch die Energiewende, das hat Wirtschaftsminister Robert Habeck Anfang der Woche klargemacht, wird nicht ohne Erdgas zu bewerkstelligen sein.
„Wir brauchen für den Übergang Gaskraftwerke“, bekräftigte der Grünen-Politiker bei der Vorstellung der Pläne seines Ministeriums. (Hier das Video der Pressekonferenz) Um auf diese Weise Versorgungssicherheit zu garantieren und Speichermöglichkeiten vorzuhalten – bis dann die frühere Infrastruktur mit emissionsarm produziertem Wasserstoff betrieben werden kann.
Warum Erdgas aber alles andere als eine nachhaltige Energiequelle ist und trotzdem jetzt der Ausbau der Gasinfrastruktur notwendig ist, darum geht es in dieser Gradmesser-Folge. Energiemarktexpertin und Wirtschaftsweise Veronika Grimm erläutert den Zusammenhang mit dem geplanten Kohleausstieg, die Herausforderungen bei einer Umstellung auf Wasserstoff und die Rolle des europäischen CO2-Preises.
Außerdem erläutert die Professorin für Volkswirtschaft ihren „eher pragmatischen“ Ansatz im Blick auf die EU-Taxonomie, die unter bestimmten Bedingungen Investitionen in Kernkraft- und Erdgaskraftwerke als nachhaltig kennzeichnen will. Ein Vorhaben, das nicht nur Klimawissenschaftler und Experten für einen nachhaltigen Finanzmarkt schockiert. (Hier zum offenen Brief gegen Gas in der Taxonomie der IIGCC)
Auch die Abhängigkeit von Russland, das Deutschland mit über 50 Prozent seines Erdgasbedarfs versorgt, spielt eine Rolle, sowie Möglichkeiten, wie diese künftig verringert werden kann.
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