Klimapolitisch ist sie Irrsinn, aber in Uganda soll bald eine Pipeline Öl sogar aus dem Nationalpark transportieren. Mit dabei: Frankreichs Energieriese Total. Warum manche Firmen und Politiker wider besseres Wissen auf Ölförderung setzen, darum geht es in dieser Gradmesser-Folge.

Klimapolitisch ist sie Irrsinn, aber in Uganda soll bald eine Pipeline Öl sogar aus dem Nationalpark transportieren. Mit dabei: Frankreichs Energieriese Total.

Wer heute noch in fossile Infrastruktur wie Ölquellen oder Kohleminen investiert, ist „moralisch und ökonomisch“ ein Trottel, sagt niemand Geringeres als UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Tatsächlich muss global, so die Erderhitzung gestoppt werden soll, so schnell wie möglich kein CO2 mehr in die Atmosphäre freigesetzt werden. Was bedeutet, dass entsprechend auch kein Benzin oder Erdöl mehr verbrannt werden können. Warum manche Firmen und Regierungen trotzdem noch darauf setzen, sogar neue Ölquellen zu erschließen, darum geht es in dieser Folge, und zwar um die geplante „East African Crude Oil Pipeline“.
Die EACOP Pipeline soll Rohöl über 1444 Kilometer von der Pumpstation Hoima in Uganda entlang des Victoriasees bis zum tansanischen Ölterminal Tanga am Indischen Ozean transportieren. Im Rahmen des Tagesspiegel-Projektes „A Female Fight for the Future“ waren Cordula Eubel und Hendrik Lehmann in Uganda.
Sie haben die die künftigen Förderstätten nahe des Albertsees und im Murchison Falls Nationalpark besucht, mit von Baumaßnahmen Betroffenen und Aktivistinnen gesprochen. Im Podcast sagt Cordula Eubel unter anderem, warum Präsident Museveni die Pipeline will, wie Tiere und Menschen schon jetzt massive Probleme damit haben, und wer der größte Gewinner dabei ist: der französische Energiekonzern Total Energies.
Benjamin Pohl vom Klima-Thinktank Adelphi ordnet ein, weshalb großer Ressourcenreichtum nicht zwingend zu mehr Wohlstand in einem Land führen muss, sondern sich sogar als „Fluch“ erwiesen hat. Zugleich erläutert er, warum es den Industriestaaten mit ihrem massiven CO2-Ausstoß kaum ansteht, armen Ländern wie Uganda Vorgaben im Blick auf die eigene Entwicklung im Sinne der Klimagerechtigkeit zu machen. In Uganda allerdings kommt massiver Protest gegen das Pipeline-Projekt auch aus der Bevölkerung, wie Cordula Eubel zu berichten weiß.
Ebenfalls im Podcast: Susanne Ehlerding vom Tagesspiegel Background Energie und Klima erklärt das Klima-Chaos, das sich in dieser Woche im EU-Parlament rund um den Emissionshandel abgespielt. Aber keine Sorge, sie sagt auch, warum das Gesetzespaket „Fit for 55“ und die damit verbundenen Klimaschutzziele dennoch nicht vom Tisch sind.
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