In Europas schrecklichster Naturkatastrophe seit Jahrzehnten starben 2003 mehr als 70.000 Menschen. Doch in Deutschland erinnert sich heute kaum jemand mehr an die Hitzetoten. Denn wie sehr die sich stetig verschlimmernde Klimakrise akut unsere Gesundheit bedroht, wird hierzulande noch nicht richtig wahrgenommen. Anders übrigens als bei unseren Nachbarn. Um die Klimakrise als Gesundheitskrise geht es in dieser Gradmesser-Folge.

Tödliche Hitze, aggressivere Pollen, neue Viren - der Klimawandel wird zur Gesundheitskrise. Doch statt Prävention spielt Deutschland Verantwortungs-Pingpong.

Hitze ist tödlich. Allein im vergangenen Jahr sind in Deutschland 4000 Menschen daran gestorben. Die Klimakrise lässt die Temperaturen auch hierzulande immer öfter tagelang auf über 30 Grad steigen, und die Wärme der „tropischen Nächte“ bringt dann nachts keine Erholung. Es trifft besonders die Älteren, die Geschwächten und die ganz Jungen. Aber auch komplett gesunde Menschen leiden unter solchen Bedingungen und geraten rasch an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.
In der Klimakrise verstärken sich zudem Allergien, weil Pollen früher zu fliegen beginnen, Atemwegserkrankungen häufen sich. Insekten werden hier heimisch, die Infektionskrankheiten wie Dengue-Fieber, Zika oder das West-Nil-Fieber verbreiten. Und wie tödlich von Starkregen ausgelöste Flutkatastrophen sein können, hat die Tragödie im Juli gerade erst gezeigt. Trotzdem wird hierzulande noch viel zu wenig auf die Klimakrise als akutes Gesundheitsrisiko reagiert – geschweige denn genug im Kampf gegen die Klimakrise getan.
Wie es um unsere Gesundheit steht, was uns jetzt kränker macht als früher – und was deshalb dringend unternommen werden muss, darum geht es in dieser Podcast-Folge. Professor Claudia Traidl-Hoffmann und Autorin Katja Trippel haben zu genau dieser Frage ein gemeinsames Buch geschrieben. In „Überhitzt“ geht es neben der Hitze um die vielen anderen Folgen des Klimawandels, die allesamt ausgesprochen ungesund für uns sind.
Anregungen, Fragen oder Kritik schreibt bitte an [email protected]. Wir freuen uns, von Euch zu lesen!