Fridays for Future haben die Politik beim Klimaschutz aufgerüttelt, aber das reicht noch lange nicht, wie FFF-Sprecherin Pauline Brünger nüchtern feststellt: „Ohne Druck auf der Straße wird es auch unter einer neuen Regierung keine gerechte 1,5-Grad-Politik geben.“ Vor der Bundestagswahl haben FFF zum großen Klimastreik aufgerufen, wie es nach der Wahl weitergeht, um Angst, um Wut und um einiges mehr geht es in dieser Gradmesser-Folge.

Fridays for Future hat die Politik schon einmal zum Klimaschutz getrieben. „Jetzt liegt es wieder in unseren Händen“, sagt Sprecherin Pauline Brünger.

Dass der Klimaschutz bei der Bundestagswahl eine so wichtige Rolle spielt, dass keine Partei es sich mehr leisten kann, Klimaschutz als „optional“ zu behandeln, das ist das Verdienst von Fridays for Future. Davon ist zum Beispiel Hans-Otto Pörtner überzeugt. Der Professor für Meeresbiologie am Alfred-Wegener-Institut ist Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe II des IPCC, des Weltklimarates und nennt die Bedeutung der FFF-Bewegung für den Klimaschutz „enorm wichtig“.
Erst vor drei Jahren begann in Stockholm die damals 15-jährige Greta Thunberg ihren ersten, eigenen Schulstreik für das Klima. Daraus entstand in atemberaubender Geschwindigkeit eine weltweite Jugendbewegung. Am 19 September 2019 nahmen allein in Deutschland 1,4 Millionen Menschen am internationalen Klimastreik teil. Für den Freitag vor der Bundestagswahl am 26.9.2021 organisierten Fridays for Future wieder einen Klimastreik, Greta Thunberg ist in Berlin, fast 500 Streiks sind in ganz Deutschland angemeldet und FFF-Sprecherin Pauline Brünger sagt: „Das ist so ein Momentum, das kann man nicht erzwingen.“
Was die Bundestagswahl und das Wahlergebnis angeht, ist Brünger sicher: „Ohne Druck auf der Straße wird es auch unter einer neuen Regierung keine gerechte 1,5-Grad-Politik geben.“ Deshalb kündigt sie im Podcast an: „Wir werden wieder große Proteste organisieren.“ Denn um die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens einzuhalten, müssen die Parteien „weit über das hinauswachsen, was sie sich aktuell vornehmen“. „Es liegt jetzt wieder in unseren Händen“, resümiert Brünger. Außerdem spricht sie über eigene Ängste und Wut, über unwissende Politiker:innen und darüber, wie der Protest im Hambacher Forst sie geprägt hat.
Ebenfalls im Podcast: Susanne Ehlerding vom Tagesspiegel Background Energie & Klima erklärt, warum die Staaten jetzt für die Weltklimakonferenz neue Pläne zur Treibhausgasreduktion melden müssen - und welche Rolle China dabei spielt.
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