Die bekannteste Kryptowährung ist ein ökologisches Desaster. Die Technik aber, auf der der Bitcoin beruht, kann trotzdem den Kampf gegen die Klimakrise voranbringen. Wie Digitalisierung dem Klima echte Probleme machen und andererseits ein Segen beispielsweise für die Energiewende sein kann, darum geht es in dieser Gradmesser-Folge unter anderem mit Stephan Ramesohl vom Wuppertal Institut. Und um die Frage, ob die EU das Krypto-Mining verbieten sollte.

Die Kryptowährung ist ökologisch höchst zweifelhaft. Die Technik aber, auf der der Bitcoin beruht, soll den Kampf gegen die Klimakrise voranbringen.

Bitcoins haben zuletzt einige, vergleichsweise wenige Menschen sehr, sehr reich gemacht – und sehr viele andere in Goldgräberstimmung versetzt. Dem Klima tut die Kryptowährung dafür aber überhaupt nicht gut. Im vergangenen Jahr hat allein das Blockchain-Netzwerk des Bitcoin nach Berechnungen des Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index mehr als 130 Terawattstunden Strom verbraucht – und damit mehr als die Niederlande.
Stephan Ramesohl, Energieexperte und Ko-Leiter Leiter des Forschungsbereichs Digitale Transformation am Wuppertal Institut, hält deshalb auch gar nichts von Slogans wie „Digital First – Bedenken Second“: „Das ist Unfug“, sagt er in dieser Folge. Die Digitalisierung ist zwar „definitiv die prägende Gestaltungskraft des 21. Jahrhunderts. Wir müssen sie aber für die dringendste Gestaltungsaufgabe des 21. Jahrhunderts nutzen: Klimaschutz, Ressourcenschutz, Umweltschutz.“
Wann also einerseits digitaler Fortschritt für das Klima zum echten Problem werden kann – und wie die Digitalisierung anderseits beim Klimaschutz helfen kann, darum geht es in dieser Gradmesser-Folge rund um Bitcoin, Kryptowährung und Blockchain-Technologie. Und um die Frage, ob die EU das Schürfen von Bitcoins - wie China - am besten verbieten lassen sollte.
Dabei kann gerade die hier eingesetzte die Blockchain-Technik beim Klimaschutz auch sehr produktiv eingesetzt werden. Wie das geht, auch das sagt Stephan Ramesohl, der für das Bundesumweltministerium eine entsprechende Studie mit erarbeitet hat.
Außerdem geht es um eine wichtige Warnung des neuen, alten Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Der beobachtet, wie Hetzer und Extremisten, die jetzt noch bei Corona ihre Mitmenschen verunsichern und aufbringen wollen, sich jetzt auch gegen den Klimaschutz positionieren. Sozialpsychologin Pia Lamberty und Autor Toralf Staud haben diese Entwicklung in einer früheren Gradmesser-Folge analysiert.
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