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Hallo liebe Weltverbesserer, ich war in den letzten Tagen viel im Kölner Karneval mit meiner Kamera unterwegs. Ich bin ein kölsches Mädsche und liebe Karneval. Und gleichzeitig habe ich mich wie in so vielen Lebensbereichen auch beim Karneval gefragt, wie nachhaltig ist das ganze Spektakel eigentlich und wo gibt es Stellschrauben, um nachhaltiger zu agieren.
Nachhaltigkeit bedeutet ja stets auch viele kleine Schritte.
Wir alle können zuhause anfangen, den Karneval nachhaltiger zu gestalten. Viele Karnevalskostüme kommen aus Billigproduktionen aus China. Die Arbeitsbedingungen und die Nachhaltigkeit der Produktionen in Bezug auf Umweltgifte ist sehr fragwürdig. Und selbst wenn Euer Kostüm in Europa hergestellt wurde, ein Kostüm aus Bio-Baumwolle habe ich noch nicht gesehen. Schöner sind da die selbst genähten und gebastelten Dinge, der klassische Lappenclown, der alte Klamotten recycelt oder wenn Plastikflaschen zum Raketenantrieb auf den Rücken eines Astronauten werden.
Ansonsten wäre es doch eine gute Idee gebrauchte Kostüme zu kaufen oder leiht Euch von Euren Freunden Kostüme aus!
Bei Karnevalsschminke gibt es mittlerweile schon Alternativen von den großen Herstellern von Naturkosmetik.
Unter den üblichen Kunsthaarperücken juckt nach wenigen Stunden die Kopfhaut. Die Kunststoffdinger sind auch weder besonders gut für die Umwelt, noch für die Kopfhaut.
Wer dennoch nicht auf bunte Haare verzichten möchte, kann auf umweltfreundliche Produkte, die Haare schonend und nur temporär färben, zurückgreifen, wie zum Beispiel Haarkreide. Zudem gibt es natürlich pflanzliche Färbemittel wie Henna, Kamille oder Kurkuma, die es im Handel zu kaufen gibt.
Auf den Umzugswagen beim Karneval sind Umwelt- und Klimaschutz inzwischen prominente Themen.
Tonnenweise Plastikmüll, Stickoxide, 300 Tonnen Kamelle, 300.000 Blumensträuße mit Plastikverpackung beim Rosenmontagsumzug – das ist nicht wenig. Ich habe den Zugleiter des Rosenmontagszuges in Köln Holger Kirsch gefragt, wie nachhaltig Karneval ist:

Wie kann Karneval nachhaltiger werden?

Schön, dass das Thema auch bei den Verantwortlichen des Rosenmontagszuges angekommen ist!
Klar – auch das Brauchtum will und muss mit der Zeit gehen. Denn die Jecken und Narren produzieren tonnenweise Müll. Leider machen bei den Umzügen nachhaltig produzierte und fair gehandelte Süßigkeiten nur einen Bruchteil aus. Von 300 Tonnen Kamelle stammen nur 5 Tonnen aus dem Fairhandelszentrum Rheinland, das zusammen mit dem Verein „Jecke Fairsuchung“ seit über 15 Jahren faire Kamelle herstellt.
Da ist also noch Luft nach oben!
Mal sehen, was Kölns Karnevalsprinz Christian Krath zum Thema Nachhaltigkeit sagt:



Das ist definitiv eine super Idee und allgemein unterstützen viele Karnevalsvereine soziale Projekte, das ist ganz toll!


Und gleichzeitig ist es eben wenig nachhaltig mit vollen Händen Kamellen zu schmeißen und ein Bier oder einen Sekt nach dem anderen zu trinken. Und vor allem der Müll darf gerne weniger werden.


Mittlerweile werden zum Glück schon kompostierbare Pfandbecher angeboten. Sie sehen genauso aus wie Plastikbecher, können aber besser verwertet werden und vermeiden Glasmüll auf den Straßen. Zudem gibt es schon abbaubares Biokonfetti, oder sogar Bio-Konfetti, in das Wildblumensamen eingebaut sind.


Auch Kölns Oberbürgermeistern Henriette Reker macht sich Gedanken zur Nachhaltigkeit im Karneval:



Kleine Schritte in die richtige Richtung! Die dürfen gerne etwas größer werden und dafür sind wir alle zusammen gefordert. Dann können wir auch in zig Jahren noch fröhlich und ausgelassen Karneval feiern.
Habt ihr noch weitere Ideen, wie wir den Karneval etwas umweltverträglicher und nachhaltiger machen können, dann schreibt sie mir gerne. Meine Email-Adresse für Feedback und Ideen findet Ihr in den Shownotes. Dort findet Ihr ebenso zwei Links zu schönen Büchern, in denen Anleitungen zum Kostüme selber nähen stehen!






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