Unser heutiger Gast ist Thomas Etzemüller, Professor an der Uni Oldenburg für Kulturgeschichte der Moderne unter besonderer Berücksichtigung Nordeuropas. Wie sein Studium der Geschichts-, Film- und empirische Kulturwissenschaft ihn in seinem Denken und Arbeiten beeinflusst hat erzählt er uns in dieser Folge.

Seine Doku-Fiktion "Henning von Rittersdorf: Das Deutsche Schicksal. Erinnerungen eines Rassenanthropologen.", handelt von einem Rassenanthropolge, der unter dem Naziregime an die Uni kam und nach dem Krieg klar stellen will, dass er nur reine Wissenschaft betrieben hat.

Wir sprechen in Bezug auf dieses Buch darüber wo die Grenzen zwischen Forschungsliteratur und Romanen sind,  wie Wissenschaft schreiben sollte und warum es vielleicht einfacher ist über die Frühe Neuzeit zu schreiben.

Außerdem sprechen wir nicht nur über die Rassenanthropologie unter dem Nazirregime sondern welche sie Rolle sie auch heute noch spielt. 


Wer Gast sein möchte, Fragen oder Feedback hat, kann dieses gerne an [email protected] oder auf Twitter an @houseofModHist richten.


Literatur & Quellen:

Alkemeyer, Thomas: Präsenz der stummen Macht symbolischer Gewalt. Zeitschrift für Qualitative Forschung, 8(1), 2007, S. 11-31.

Darnton, Robert: Das große Katzenmassaker. Streifzüge durch die französische Kultur vor der Revolution. München: Carl Hanser, 1989.

Davis, Natalie Zimon: Die wahrhaftige Geschichte von der Wiederkehr des. Martin Guerre. München: Piper, 1984.

Etzemüller, Thomas: Auf der Suche nach dem Nordischen Menschen. Die deutsche Rassenanthropologie in der modernen Welt, Bielefeld 2015.

Etzemüller, Thomas: Biographien: Lesen - erforschen - erzählen. Campus Verlag, 2012.

Etzemüller, Thomas (Hg.): Der Auftritt. Performanz in der Wissenschaft. transcript, 2019.

Etzemüller, Thomas: Henning von Rittersdorf: Das Deutsche Schicksal. Erinnerungen eines Rassenanthropologen. transcript, 2021.

Etzemüller, Projekte: Imagination und Intervention: https://uol.de/thomas-etzemueller/forschung/moderne

Etzemüller, Thomas: Rezension zu von Richard J. Evans: Fakten und Fiktion. https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-3168

Etzemüller, Thomas: Romantischer Rhein - Eiserner Rhein. Ein Fluß als imaginary landscape der Moderne, in: Historische Zeitschrift 295, 2012, S. 390-424.

Etzemüller, Thomas: Sozialgeschichte als politische Geschichte: Werner Conze und die Neuorientierung der westdeutschen Geschichtswissenschaft nach 1945. Oldenburg, 2001.

Etzemüller, Thomas: Was wahr sein könnte. Plädoyer für eine fiktionale Empirie, in: Merkur 72, 2018, H. 835, S. 17-28.

Harris, Robert: Fatherland, 1992.

Mantel, Hilary: Trilogie: Wolf Hall, Bring Up the Bodies, The Mirror & the Light, 2009-2020.

Medick, Hans: Der Dreißigjährige Krieg – Zeugnisse vom Leben mit Gewalt. Wallstein, 2018.

Nipperdey, Thomas: Deutsche Geschichte 1800-1866. Bürgerwelt und Starker Staat. C.H. Beck, 2013.

Schelsky, Helmut: Wandlungen der deutschen Familie in der Gegenwart. Darstellung und Deutung einer empirisch-soziologischen Tatbestandsaufnahme. 2. Auflage. Ferdinand Enke, Stuttgart 1954.

Schlumbohm, Jürgen: Lebendige Phantome. Ein Entbindungshospital und seine Patientinnen 1751–1830, Wallstein, Göttingen 2012.

Sedlmayr, Hans: Verlust der Mitte. Salzburg-Wien, 1948.

Suderland, Maja: Die Sozioanalyse literarischer Texte als Methode der qualitativen Sozialforschung oder: Welche Wirklichkeit enthält Fiktion? Historical Social Research, 40(1), 2017, S. 323-350.

Timm, Uwe: Ikarien. Kiepenheuer & Witsch, 2017.

Wehler, Hans Ulrich: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. München: C. H. Beck, 1987.

Zola, Emil: Der Zyklus Die Rougon-Macquart, 1869-1893.