Im Einwanderungsgesetz (Naturalization Law) von 1790 wurde festgeschrieben, dass freie weiße Menschen in die Vereinigten Staaten einreisen dürfen und auch die Staatsbürgerschaft bekommen konnten. Doch das war nicht so inklusiv, wie es erscheinen mag auf den ersten Blick. Wer gilt wann als weiß und wer nicht? darüber sprechen wir in der Folge anhand der Migration in die USA.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kommen aufgrund von unterschiedlichen Geschehnisse auf dem europäischen Kontinent viele irische und Deutsche Migrant:innen. Konflikte aus der Metropole werden mit in die "neue Welt genommen". Und so wird versucht die Iren als nicht ganz so weiß und eine eigene "race" zu beschreiben: sie waren Kelten im Vergleich zu den Briten, die zu den Anglo-Sachsen gehörten.

Als dann die aber Anfang des 20. Jahrhunderts viele Migrant:innen aus beispielsweise Osteuropa und Italien kamen hat sich die Stellung der Iren verändert. Hier wird dann versucht wissenschaftlich zu beweisen, dass diese neuen Migrant:innen einer anderen "race" angehören, was bestimmte Charakteristika implizierte. Die Stellung der irischen Immigrierten ändert sich.

Diese wissenschaftlichen Abhandlungen werden dann immer mehr und daraus ergibt sich dann der wissenschaftliche Zwei der Eugenik.

In den 1920er/1930er Jahren wird dann ein neuer Begriff für weiß eingeführt: Kaukasisch. Dieser soll wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse suggerieren. Was dies genau beutetet erfahrt ihr in der Folge.



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Literatur:

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