Frodo hat sich diese Woche Ingo Horn als Gesprächspartner eingeladen. Er ist schon immer leidenschaftlicher Gamer und verdient in der Branche sein Geld. Er ist Communication Director Europe bei Wargaming. Seine zweite Berufung liegt allerdings im Charity-Bereich. So verbindet der Kommunikationsexperte einfach beides miteinander und gründet aktuell mit Letsplay4Charity e.V. schon seinen zweiten gemeinnützigen Verein. Was fällt bei der zweiten Gründung leichter? Was sind die Vorteile eines gemeinnützigen Vereins? Und wie bekommt man ein Bundesverdienstkreuz? Das alles besprechen Frodo und Ingo Horn in dieser Folge. Wer wissen will, wie man auch ohne Geld Gutes tun kann – einfach die neue Folge anhören. Viel Spaß dabei.

Game Faces powered by Blue

Schön, dass ihr dabei seid bei der Folge 38 von „Game Faces powered by Blue” dem Podcast über Gaming und alles was dazu gehört. Heute der Themenschwerpunkt: Charity in der Game-Branche. Wie kann gemeinnütziges Engagement hier aussehen und welche Ideen setzen sich durch? Das erzählt uns einer der das lebt. Frodo hat Ingo Horn zu Gast, der sich seit 2013 aktiv im Charity-Bereich in der Gamingbranche einsetzt.


„Charity ist einfach etwas, das kann jeder greifen, jeder hat Bock da was zu machen. Und da habe ich gemerkt: Mensch, du hast damit einen Nerv getroffen. Ohne das zu sehr auf die Games-Branche alleine zu pitchen.“


Frodos Fragen an Ingo Horn:

Wie bist du zum Gaming gekommen?
Was ist deine Gaming Story?
Warum beschäftigst du dich generell mit Charity im Gaming?
Wie hilft dir deine jahrelange Erfahrung und dein großes Netzwerk dabei?
Wo liegen Unterschiede zu anderen Charitys?
Du hast trotzdem noch einen “normalen Job” wie kriegst du das alles unter einen Hut?
Du hast Gaming Aid e.V. gegründet, was war der Ursprungsgedanke dabei und hat er sich erfüllt?
Wie waren die einzelnen Schritte der Vereinsgründung? Wo liegen hier Schwierigkeiten?
Wie organisiert man einen Charity Stream? Worauf muss man achten?
Wofür genau wird generell Geld gesammelt?
Wie entscheidet ihr, für wen oder was Spenden gesammelt werden sollen?
Gibt es einen anderen Schwerpunkt als bei Gaming Aid e.V.? Warum hast du dich da rausgezogen?
Was sind die Herausforderungen karitativer Arbeit?
Dann hast du 2020 das Bundesverdienstkreuz bekommen, wie hat sich das für dich angefühlt?
Was hast du für die Zukunft geplant? Weitere Vereine gründen?

Außer deinem kurzen Abstecher in die Musikwelt, hast du immer in der Game-Branche gearbeitet. Vermisst du manchmal was anderes?


„Beruf kommt von Berufung sage ich immer. Und wenn du wirklich merkst, dass irgendwo dein Herz dabei ist, dann mache nicht den Fehler und gucke nach Nachbars´ Kirschen, weil sie ja vielleicht besser schmecken, sondern bleibe da, wo du bist und versuche daraus einfach das Beste zu machen. Und wenn du es im Gespür hast, dass das einfach dir selber entspricht und genauso war es bei mir bei Games. Ich habe das Glück gehabt, dass ich mein Hobby zum Beruf machen durfte. Ich war Gamer, Zocker vor dem Herrn, der Nerd auf dem Schulhof, der dadurch die Möglichkeit hatte, sein Hobby zum Beruf zu machen.“

Welche Eigenschaften braucht man als PR-Manager?


„Du musst als PR-ler schon Schnauze haben. Also du darfst nicht aufs Maul gefallen sein. Du musst in der Lage sein, spontan zu sein, durchaus mit dem Wissen, was darf ich sagen, was sollte ich vielleicht lieber sein lassen? Es gibt nicht immer nur super Produkte, über die ich sprechen durfte in meinem Leben, sondern ich hatte auch durchaus schon richtige Gülle-Dinger unter meiner Fuchtel. Und trotzdem musst du versuchen für das Produkt das Beste zu erzielen. Das ist eben die Kunst, die du als PR-ler einfach an den Tag legst.“


Wie kam es dazu, dass du den Charity Verein Gaming Aid e.V. ins Leben gerufen hast?


„Ich hatte auf gut Deutsch gesagt einfach die Schnauze voll, dass man immer nur sagt, ja, man könnte ja - aber keiner machts und da habe ich gesagt, lange Rede, kurzer Sinn, ich will jetzt einfach mal probieren da was zu machen.“ – „Wir sind eine Branche, der geht's gut, wir verdienen gutes Geld in verschiedener Art und Weise, aber wir haben überhaupt keine Charity, gar kein karitatives Engagement von unserer Seite. Meine Vision war mal, wenn man damals in den Media-Markt gegangen ist und hat ein Sims im Regal stehen gehabt: Mensch, wäre doch geil, wenn man von jedem verkauften Sims irgendwie einen Euro für einen guten Zweck dann einfach zweckentfremden müsste.“-

Sowas gabs eben in Deutschland noch nicht. Von der Branche für die Branche. Das war so dieses Mindset in dem ich mich bewegt habe.

Vorteile eines gemeinnützigen Vereins:

man darf Spendenquittungen ausstellen, das kann der Spender bei der Steuer geltend machen
in sozialen Netzwerken können Spendenaktionen für gemeinnützige Vereine gestartet werden
sie zahlen beispielsweise bei Ebay keine Gebühren – die erzielten Erlöse können so ohne Abzüge genutzt werden.
sie können bei Amazon als Spenden-Empfänger ausgewählt werden. Amazon zahlt dann bei einer Bestellung 0,5% des Kaufbetrages an den Verein.

Warum hast du einen zweiten Verein Letsplay4Charity gegründet?


„Es muss immer wieder Leute geben, die den Stein ins Rollen bringen und als solchen verstehe ich mich, der der die ganze Sache ins Rollen gebracht hat. Aber ich bin nicht Letsplay4Charity. Letsplay4Charity ist eine Bewegung, ein Gedanke, der gemeinsam dafür sorgen soll, dass wir Gutes tun können.“


Welche Idee steckt dahinter?


„Meine Vision von Letsplay4Charity ist nach wie vor, dass vielleicht in ein, zwei Jahren, wann immer du den Twitch Kanal eben einschaltest irgendein Streamer dort gerade Bambule macht, sein Programm abfährt für einen gewissen Zeitraum. Irgendwann nach einer Stunde oder zwei dann den Staffelstab an den nächsten übergibt und es dann theoretisch erst mal sein kann, wenn DU sagst, okay, ich zocke mit einem Kumpel einfach ein bisschen Party-Games und lass mir dabei über die Schulter schauen. Und nach zwei Stunden übernimmt ein unbekannter, kleiner Streamer, der vielleicht auf seinem privaten Kanal 20 Zuschauer normalerweise nur hat. Der übernimmt dann plötzlich die Community, die DIR bis jetzt zugeguckt hat. Und auf die Art und Weise profitieren sowohl die Streamer, weil sie sich eben die Klinke in die Hand geben und ein buntes Programm liefern. Und der Zuschauer auf der anderen Seite, weil er weiß, dass auf dem Programm von Letsplay4Charity viel Unterschiedliches geboten wird.“

Wie kann man deinen neu gegründeten Verein „Letsplay4Charity e.V.“ abgesehen von Geldspenden noch unterstützen?

Mitglied bei uns werden, sich bei Mitgliederversammlungen einbringen, mit Ideen, mit Wissen
als Gamer auf unserem Kanal streamen
unseren Kanal hosten

Vielen Dank Ingo Horn, für den Ausflug in die so wichtige Charity-Welt! Den grandiosen Sound von Max ‚Frodo‘ verdanken wir Logitech G und Blue. Wenn ihr weitere Folgen hören wollt, einfach hier entlang. Wenn ihr unbedingt einen Gast hier im Podcast haben wollt, schreibt uns oder Frodo bei Twitter mit #GameFaces und wir setzen alle Hebel in Bewegung, das möglich zu machen.

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