Michael Manns Kinodebut ist ein Film, der direkt in das neue Action-Kino verweist, ohne aber die Stärken aus dem gerade ausgeklungenen New Hollywood zu vergessen. Sein von James Caan fantastisch verkörperter Hauptcharakter ist der extreme Profi, der das Actionkino über Jahre als Held prägen wird, er leidet aber darunter, dass er zugleich unfähig ist, in der Gesellschaft zu agieren. Mann legt uns die Hintergründe langsam frei, wir müssen aber aufpassen, denn ganz gegen die Regeln Hollywoods wird kaum etwas redundant erzählt wird. Zugleich arbeitet er mit einer Bildstrategie, die die Vereinzelung der Figuren mit der extremen Ästhetisierung von(Neon-) Farbe, Licht und Nebel verbindet. Auch wenn der Film ein Flop wurde, so hat Mit-Produzent Jerry Bruckheimer aufgepasst und wird die Ästhetik übernehmen lassen, aber dann vollkommen entkernt von kritischer Politisierung oder inhaltlicher Rückbindung auf die Figuren. Michael Mann zeigt zugleich auch Regisseuren wie Christopher Nolan und vor allem David Fincher, wie das Kino im wieder erstarkten Genre-Hollywood auch sinnhaft und grandios umgesetzt werden kann, ein Kino, das auch er selbst weiterhin atemberaubend prägen wird.


Shownotes
Zusammenfassung

Michael Manns Kinodebut ist ein Film, der direkt in das neue Action-Kino verweist, ohne aber die Stärken aus dem gerade ausgeklungenen New Hollywood zu vergessen. Sein von James Caan fantastisch verkörperter Hauptcharakter ist der extreme Profi, der das Actionkino über Jahre als Held prägen wird, er leidet aber darunter, dass er zugleich unfähig ist, in der Gesellschaft zu agieren. Mann legt uns die Hintergründe langsam frei, wir müssen aber aufpassen, denn ganz gegen die Regeln Hollywoods wird kaum etwas redundant erzählt wird. Zugleich arbeitet er mit einer Bildstrategie, die die Vereinzelung der Figuren mit der extremen Ästhetisierung von(Neon-) Farbe, Licht und Nebel verbindet. Auch wenn der Film ein Flop wurde, so hat Mit-Produzent Jerry Bruckheimer aufgepasst und wird die Ästhetik übernehmen lassen, aber dann vollkommen entkernt von kritischer Politisierung oder inhaltlicher Rückbindung auf die Figuren. Michael Mann zeigt zugleich auch Regisseuren wie Christopher Nolan und vor allem David Fincher, wie das Kino im wieder erstarkten Genre-Hollywood auch sinnhaft und grandios umgesetzt werden kann, ein Kino, das auch er selbst weiterhin atemberaubend prägen wird.


Daten & Verfügbarkeit

Thief (de.: Der Einzelgänger), USA 1981, Regie: Michael Mann


Wir haben den Film auf der Einzeldisk von OFDB Filmworks gesehen, die mit zwei Audiokommentaren und einem Interview schon nette Extras bietet. Bild und der Ton sind hervorragend. Mehr Extras gibt es auf der vergriffenen Special-Edition oder ohne deutschen Kommentar oder Ton bei Arrow Video.


Rechtliches

Für den Podcast wurden Soundeffekte von der Seite Freesound.org verwendet (Beschreibungen in Englisch):

Film Projector Countdown.flac by qubodup, licensed under Creative Commons 3.0 Attribution, the original file was edited (shortend) and is part of a mix of several sound layers.
zeissIkon_4ton.mp3 by al_sub, licensed under Creative Commons 3.0 Attribution, the file was not changed, but is part of a mix of several sound layers.
film_static_03.wav by joedeshon, licensed under Creative Commons 1.0 Universal (public domain)
Old Film optical track Surface Noise by JohnsonBrandEditing, licensed under Creative Commons 1.0 Universal (public domain)
sonVidage2.WAV by gouvradou, licensed under Creative Commons 1.0 Universal (public domain)

Thanks to all creators and the community of freesond.org!


Special Thanks

Ein besonderer Dank geht an Florian Hoffmann, der unseren bescheidenen Intro-Text wie ein Ereignis hat klingen lassen. Alle unsere Versuche, ihn mit Nachbearbeitung auf unser Niveau herabzuziehen, sind zum Glück fehlges


Der Beitrag Episode 054: Der Einzelgänger (Thief), 1981 erschien zuerst auf Ein Filmarchiv.