Wie bringt man den Esport voran? Diese Frage stellen sich täglich Menschen die hauptberuflich oder ehrenamtlich in der Branche arbeiten. Ein nicht unwesentlichen Teil dieser Arbeit übernehmen Vereine, die sich dem Thema widmen. Auch heute haben wir wieder die Vertreter eines Vereins im Podcast, die sich unseren Fragen stellen.

Hans Jagnow und Philip Brülke sind im Vorstand des 1. Berliner eSport-Club e.V. und berichten uns von der Gründung und den Zielen ihres Vereins.

Formale Hürden

Die Gründung des Vereins hatte besonders große Hürden, was Formalitäten anging. Bei den Ämtern ist Esport nicht nur Neuland, es wird teilweise sogar wie ein Phantasma behandelt. Daher mussten Philip und Hans viel Überzeugungsarbeit leisten und Sachverhalte immer wieder neu erklären.

Dies zeigt, wie schwer sich die Gesellschaft noch mit dem elektronischen Sport tut. Während der Esport in anderen Ländern offiziell anerkannt wurde, scheitert es in Deutschland schon an den einfachsten Formalien.

Verantwortung übernehmen

Dabei ist es für den Verein besonders wichtig, sich der gesellschaftlichen Verantwortung zu stellen. Als Aushängeschild möchten sie aufklären und vor allem eine Anlaufstelle für Gamer bieten. Dabei ist es auch essentiell, die Eltern minderjähriger Spieler mit ins Boot zu holen. Denn diese haben oft kein Verständnis für das Hobby ihrer Kinder und wissen nicht, was dahintersteckt.

Die Berliner versuchen ihre Spieler, wo es geht, zu fördern. Dabei sind auch Kooperationen mit dem Magdeburger eSports e.V. und PENTA förderlich. Gerade letztere bieten mit ihren Esport-Leistungszentren eine ausgezeichnete Infrastruktur.

Esport in der Politik

So wichtig die Arbeit eines Vereins auch ist, sie ist nur eine Option zur Förderung des Esport. Daher ist Hans Jagnow politisch engagiert und versucht dem Thema auf dieser Ebene eine Stimme zu geben. Der angehende Jurist ist Mitglied der Grünen und ihm geht es vor allem um die Anerkennung von Esport als Sport.

Mit schlüssigen Argumenten legt Hans dar, was Esport mit Rennsport gemeinsam hat, warum der Vergleich mit Schach eine eher schlechte Wahl ist und wie das Stresslevel beim Zocken als Pro-Argument funktionieren kann.