Die Professionalisierung schreitet im Esport immer weiter voran. Dennoch gibt es noch viele Baustellen, die es zu betreuen gilt. Unser heutiger Gast ist quasi seit der Geburtsstunde des Esport dabei und hat daher viel Ahnung von dieser Thematik. Oliver Hinrichs ist der Team-Koordinator von EURONICS Gaming und begann seine Gaming-Karriere 1999. Seitdem hat der Familienvater viel erlebt und bringt einen reichen Erfahrungsschatz mit in den Podcast.

Neue Spieler

Olivers Hauptaufgabe bei EURONICS besteht praktisch darin, neue Spieler und Streamer für das Team zu akquirieren und ihnen den Rücken freizuhalten. Dies beinhaltet auch viel Arbeit an den „Grassroots“. Oliver beobachtet aufsteigende Spieler und Streamer sehr genau und muss evaluieren, ob sie in das Konzept von EURONICS passen. Dabei spielt vor allem der Charakter eines Spieler eine wichtige Rolle, die sogar noch entscheidender als der Skill sein kann.

Dies fängt bei Recherche im Internet an, weitet sich aber auch oft auf Besuche auf Messen aus. Obwohl er die Arbeit nicht als Vollzeitbeschäftigung ausüben kann, ist er dennoch mit viel Leidenschaft bei der Sache.

Traum und Realität

Viele junge Gamer haben eine sehr romantische Vorstellung vom Esport-Business. Einfach spielen und reich und berühmt werden ist jedoch nur ein Teil dieses Berufes. Vielmehr gehört auch regelmäßiges Training und gutes Zeitmanagement im reellen Leben dazu. Dies wird von vielen jüngeren Spielern vergessen, die sehr unrealistische Vorstellung vom Progamer-Leben haben.

Auch die Altersgrenzen der Spiele können zu Problemen mit neuen Gesichtern führen, gerade wenn diese eigentlich zu jung für das Spiel sind. Daher findet es Oliver wichtig, auch die Eltern der Newcomer mit ins Boot zu holen. Diese fungieren oftmals als Manager und können ihre Kinder vor schweren Fehlentscheidungen schützen.

Organisationen als Vorreiter

Die großen Gaming-Organisationen könnten bei der Förderung eine ganz besondere Rolle spielen. Oliver würde sich wünschen, dass gerade die großen Namen der Szene professionell den Nachwuchs betreuen, diese nicht nur als Spieler, sondern auch als Marken aufbauen. Dies kann nicht nur ein Garant für Qualität sein, sondern bietet auch den Spielern mehr Möglichkeiten. Mit dem nötigen Ernst, könnte sich der Esport größere Anerkennung in der Gesellschaft erarbeiten.