Geben gibt es zahlreiche, gut sind wenige: Die “Der Übercast”-Crew diskutiert, oder unternimmt wenigstens den Versuch, welche Streamingdienste lohnen und auch welche es sich lohnt zuwarten.

Heute wird euch eine lakonische Crew präsentiert, welche zu allem Überfluss konsequent übernächtigt daherkommt, da in den Vornächten drei Vollmondflüge anstanden. Nun ja, bis auf Andreas, denn der ist das blühende Leben.






Lieber Fluggast, wenn dir das Gehörte gefällt oder dir Sorgenfalten auf die edle Stirn fabriziert, dann haben wir etwas für dich: iTunes Bewertungen.

Überbleibsel

Unser Follow-Up started bombastisch mit einem Blindflug, denn Pilot Andreas mimt den Navigator in unbekannten Gewässern. Er hat den ehrenvollen Auftrag einen Satz zur neuen Version von Photos+ zu sagen, welches neuerdings auch Drop de la Box unterstützt, so wird im Übrigen der Wolkendienst mit dem blauen Icon von der Sprache ohnmächtigen Halbfranzosen genannt). Das Ding ist, dass Andreas die App nur vom Hörensagen kennt. Nehmt es wie wir mit Humor und verzeiht uns unsere Semi-Professionalität – die Stützräder sind ja noch am Flieger angeschraubt.

Bleiben wir bei Dropbox: Loom wurde Opfer/Benefiziant einer Akquise (von Dropbox)… und Patrick findet das Gut – eigentlich findet er jede Dropbox Akquise gut (≠ Google).

Flickr 3.0 wird samt Melonen-Osterei als Icon von Sven vorgestellt. Dies inklusive einer gehörigen Menge an positiven Verschwörungstheorien bezüglich potentieller, hochprominenter Ubercast-Hörer. Patrick nutzt die Gunst der Stunde und hält einen kleinen Monolog über die Abwesenheit von iPad-Anwendungen populärer iPhone Foto-Apps.

Dank unseres Hörerfeedbacks gibt es einen linguistischen Ausflug und Sven erklärt was es mit der Wortschöpfung “Percussive Maintenance” auf sich hat. Ganz Allgemein bedankt sich die Boardcrew noch überschwänglich für die Berge an Bewertungen… wie Eingangs erwähnt kommt das durch die Boardsprechanlage vielleicht ein ganz klein wenig lakonisch rüber.

Nostalgie, Piraterie, Messie

Doch bevor wir in die reißende Flut springen, gibt es noch ein paar Anekdoten aus dem Nähkästchen eines Ex-Bandenoberhaupts des Langenbacher Raubkopiererrings.

Patrick hatte wohl den einzigen CD-Brenner im 500-Seelen-Dorf und damit sein erstes Taschengeld verdient. Andreas spricht direkt einen kritischen Punkt an, und zwar das Strom auf dem Land wohl so seinerzeit Mangelware war. Sein Co-Pilot erklärt ihm dann, dass das Ding (der Brenner) wohl aus Holz war und der Strom per Laufrad von der benachbarten Hamsterfarm bei jedem Brennvorgang hinzugeführt wurde.

Das ganze läuft unter Jugendsünden und Pater Fechner nimmt die Buße gerne ab. Apropos, Sven war eigentlich immer brav und hat seit jeher gekauft.

Andreas lehnt sich gaaaanz weit raus und klärt auf über das legale Bereitstellen von Sicherheitskopien. Fundiertes Fachwissen in Form von Feedback ist willkommen, da der Ubercast trotz Fluglizenz keine rechtlich, verbindlichen Aussagen zu dem Thema machen kann.

Ein Anflug von Nostalgie macht sich breit: Das Mixtape. Ist es tot? Sven will der Frage auf den Grund gehen, ob die Wertigkeit von Musik sich verlagert hat in unseren heimischen Stereoanlagen, da diese ja nun quasi auf Abruf bereit steht und weder Schweiß, noch Tränen fliesen. Die Boardcrew erörtert dieses Thema dann genauer. Die kurze Zusammenfassung lautet wie folgt:

Streaming bedeutet…

… jederzeit ein Meer an Auswahl zu haben,
… die Möglichkeit haben, nur das Beste sich rauszupicken (die klassische Investition in ein Album mit nur einem Hit fällt weg)
… oft ist Zugang ≥ Besitz (siehe auch die fünf Punkte von Frank Chimero zu dem Thema).

Opa Andreas hat neben dem Wort zum Sonntag, welches die Einleitung abschließt, sich auch den Draht zur Jugend (O-Ton: zu den “Kids”) bewahrt. Der grau-greise Pilot schiebt die Unkultur einer unorganisierten, unaufgeräumten, unrechtmäßig erworbenen MP3-Sammlung auf den Altersunterschied.

iTunes Radio und iTunes Match

Aus der Reihe “Sven klärt auf” gibt es heute iTunes Radio. Das ist quasi ein Blick in die Zukunft, da wir das Apple Radio ja noch nicht im deutschsprachigen Raum verfügbar haben. Die magischen Kräfte diese Alpha-Piloten sind jedoch so mächtig, dass die Information nur so aus ihm strömt wie die Schöne aus Memphis in der Luft liegt.

Das Konzept von iTunes Radio basiert auf “Stations”, wenn einem etwas beim Durchhören gefällt, dann kann man den Song regulär bei iTunes kaufen.

Da Sven seiner Zeit dieses Mal zu weit voraus war, muss ein Wendungsmanöver vollführt werden, da wir den Zwischenstopp zum Musikauftanken bei iTunes Match fast überflogen hätten.

Über die kleinen Probleme mit dem Artwork bei iTunes Match gibt Andreas seine Tricks zum Besten, Sven ist ebenfalls angetan von dem Service, nur Patrick beginnt wieder S.O.S. über Funk zu morsen.

Warum? Patrick’s Library ist wohl zu groß für iTunes Match. Außerdem wird ihm Angst und Bange bei den vielen manuell hinzugefügten Songs von digitalisierten LPs, 6-Stunden-MiniDisc-Mixtapes und Konsortien. Seiner Meinung nach würde das zu einem heillosen Match-Durcheinander führen. Er sieht die potentielle Gefahr darin, dass er auf einmal die iTunes Songs hat und die legendäre Liveaufnahme aus dem Konzert wo Roberto Blanko und Johnny Cash ein Duett singen überschrieben wird mit der regulären June Carter Version.

Hier noch einmal ein Blick in die rohe Statistik seiner Angeber-Bibliothek:

Musik: 92.000 Items (502 GB)
Hörbücher: 1.637 Items (310 GB)

Zu seiner Verteidigung wurde die Redaktion gezwungen hier niederzuschreiben, dass da “viel Müll dabei ist” und er das ja alles unbedingt aufheben muss, falls er wieder anfängt Musik zu produzieren, ergo, Inspiration und Samples braucht. Seine Co-Piloten und Lebensabschnittsgefährtin (L.A.G.) schütteln jedoch weiterhin mehr oder minder still den Kopf über so viel Hortertum ((Interna: Besonders letztere ist “not amused” über zahlreiche Kisten mit Platten und CD’s im eh schon viel zu kleinen Berliner Keller)).

Spotify

Es soll einige Leute der Spezies geben, welche konstant über einen längeren Zeitraum Spotify und Rdio getestet haben. Patrick ist so einer. Was ihm an Spotify gefällt und was er nicht so toll findet hier in ein paar Stichpunkten.

Pro:

sehr gute iTunes-Integration
die breite Palette an Organisierungsmöglichkeiten

Ordner (nicht verfügbar in der Web-App)
Separatoren (nicht verfügbar in der Web-App und iOS)


der funktionsorientierte Aufbau der App (z.B. das man sieht in welcher Playlist man gerade ist, welcher Track gespielt wird und man dort mit einem Klick hinkommt)

Con:

P2P-Basis (Upstream Killer)
Sammlungen und Playlists von Followern entdecken ist nicht gut gelöst

Egal ob Spotify, Rdio oder wer auch immer, den perfekten Sync vermisst Patrick noch, da er ein iPad mit viel Speicherplatz hat, sein iPhone damit aber nicht dienen kann. Eine separate geräteabhängige Synchronisation wäre das Maß aller Dinge für ihn.

Die UI war in Svens verwöhnten Augen so unschön anzusehen, dass er diesen Anbieter nie ernsthaft für sich in Betracht gezogen hat. Andreas ist auf seiner Seite und geht gar soweit, dass die neue UI immer noch nix für ihn ist.

Link für die Freunde der konstruktiven Kritik: Spotify Ideas - The Spotify Community

Hard facts zu Spotify:

Spotify hat einen funktionellen und iTunes-orientierten Look. Ihr bekommt Spotify in einer Free Variante angeboten, welche sich rein über Werbeeinblendungen finanziert. Die Premiumversion schlägt mit 9,99 € im Monat zu buche. Wer bei der Telekom seinen Vertrag hat kann in manchen Tarifen (z.B. den Complete Comfort Tarifen) – was im Podcast nicht so deutlich rüberkam - Spotify für lau nutzten.

LastFM

Der Dinosaurier unter den Musik-Diensten tritt bei Andreas Spuren in den Sand. Er hat ihn vor einigen Monaten für sich wiederentdeckt und nutzt per Scrobbling LastFM als iTunes-basierte Verlaufsdatenbank (also als eine Historie der von ihm durchgelauschten Schmuckstücker).

Auf dem Mac hat Andreas iTunes Scrobbler am Start, und, um an den Live-Screenshot Erfolg seines Karabinerhaken-Wearables anzuknüpfen gibt es hier einen Bildschirmfoto von seinem bevorzugten iOS Scrobbler (QuietScrob inkl. Background-Refresh):


Link zum Bild

Hochgelobt wird Ecoutez für iOS und die API von LastFM, welche dem versierten Codeschubser und anderen Entwicklern die Möglichkeit gibt mehr rauszuholen aus dem Hörvergnügen.

Ergänzung: Eine Anmerkung von der nörgelorientierten Redaktion. Und zwar, … Ecoutez ist nicht die Mitte des Eies für Hörbuchfreunde – das scrolling in einem langen Hörbuch funktionert nur in einer Geschwindigkeit.

Hard facts:

LastFM ist ein kostenloser Service für ‘Entdecker von Musik’. Empfehlungen gibt’s anhand der eigenen Hörgewohnheiten.

Rdio

Das Design-Schmuckstück der hier vorgestellten Streaminglösungen wird im Hause Fechner (in Bälde) von jedem Familienmitglied benutzt. Was Sven neben der schlichten UI und der familienfreundlichen Preisgestaltung gut findet ist der Sync auf seine iOS-Geräte, damit er bei Pferdetrabrennen seine lokal gecachte Musik hören kann (, denn Deutsche Klepper haben meistens nur EDGE).

Das beste Feature für Sven und Patrick sind Stations. Das sind automatische Playlists die Anhand eines Songs erstellt werden und laut der Beiden erstklassige Ergebnisse zu Tage fördern. Patrick ist so Feuer und Flamme für Stations, dass er Sven mitten in der Lobpreisung unterbricht und seine eigene anstimmt, dies inklusive Verweis auf seine “State of an 80s Emo”-Playlist. Sven schwelgt dann hinterher und bewirbt seine Jazzanova Station, welche ihm das Sonntagsfrühstück versüßt. Beide wundern sich über den voodooartigen Algorithmus, welcher wohl in Vollmondnächten mit zu Zöpfen geflochtenen Katzenhaaren aus Montenegro bestrichen wird, um so derartig gute Ergebnisse abzuliefern.

Andreas stellt sich wieder absichtlich ein wenig quer und schließt aus den downtempo- und emolastigen Glorifizierungen der Stations, dass der Katalog wohl nur Stärken im Bereich dieser Genres aufweist. Genau das wäre dann nix für sein elektronisches pochendes Herz. Patrick will zur Rettung eilen und schüttet Lob für das Lieblingskind des Co-Pilots aus, macht aber den Fehler Spotify in Sachen Hip Hop und Rock zu loben, was wiederum Sven auf die Matte ruft und vehement Rdio weiterverteidigt. Mit blauen Flecken an den Ohren begibt sich jeder Pilot wieder in seinen Sitz… doch das Glück ist den Passagieren hold: Die Maschine fliegt noch immer.

Einige Leute scheinen jedoch immer noch in einer Art Austeillaune zu sein. Pilot Patrick bringt aus Prinzip noch folgte Kritikpunkte zum Vorschein:

CON

mehr Organisierungsmöglichkeiten nötig (Ordner!)
UI erschwert es einem den aktuellen Song zu finden (selbst bei dem neuen Popup rechts unten – was im übrigen zu der Screenshot Orgie weiter unten geführt hat)
iTunes Integration nicht so gut wie bei Spotify
- bei Patrick deaktiviert, weil es sonst die gesamte Bibliothek in die “Favoriten” (aka Collection) haut

Anbei gibt es noch den Link zu den Feedback-Screenshots (die haben nun auch schon mehr als ein Jahr auf dem Buckel).

Sven harkt immer wieder ein und bringt zu jedem Kontrapunkt einen Pluspunkt für seinen Service der Herzen.

Andreas schaltet vollkommen ab und spielt derweil Snake 97 auf seinem iPhone. Danach entdeckt der Rdio-Neuling noch die zugegebener Maßen nicht sehr vorteilhafte Preisstrukturierung in der Rdio iOS app.

Hard facts:

Rdio gibt es in Deutschland leider (noch?) nicht als kostenlose Version mit Werbeblöcken. Dafür gibt es drei Preispakete:

Die Desktop und Web Variante für 4,99 € im Monat, den Unlimited Plan, welcher Web, Desktop und Mobile Apps für 9,99 € mit Musik beströmt und das Familienpaket welches ab 17,99 € für zwei Nutzer startet und immer billiger wird, je mehr Leute man mit ins Boot holt (3 Personen 22,99 €, 4 Personen 27,99 € und max. 5 Personen zu 32,99 EUR pro Monat).

Beats

Zu Beats, dem populären und hierzulande noch nicht zugänglichen Service, welcher durch handkurierte Playlisten besticht, wird ein Kurzflug übernommen. Leithammel Sven entführt mit seinen seherischen Fähigkeiten wieder ins Neuland.

Alternativ bietet sich für die ganz ungeduldigen unter euch die Möglichkeit an, per VPN Beats heute schon zu nutzen. Dies ist ein Grund warum wir hier kurzer Hand mal VPN vorstellen.

Video-Streaming Dienste

Der andere Grund warum das Thema VPN angerissen wurde ist, dass wir als “Bonus” zu dieser Folge auch noch Videostreaming behandeln. Das ganze beschränkt sich auf die letzten 10 Minuten des Podcasts. Dies aus dem einfachen Grunde, da das Angebot im deutschsprachigen Raum die Boardcrew nicht wirklich aus den aeronautisch geprüften Socken haut.

Der Hoffnungsschimmer welcher sich abzeichnet ist folgender: Netflix soll ab Herbst in Deutschland verfügbar sein. Aber bei der profitorientierten Rechtevergabe großer Studios wagen wir die Prognose, dass der Katalog auch hier nicht ein 8-Gänge-Menü auf die Vesperplatte zaubern wird. Passend zum Thema hat Graham Spencer von MacStories gerade einen wunderschönen Artikel am Start: Mapping The International Availability of Entertainment Services.

Ebenfalls in der Schusslinie ist AmazonInstant, ein weiterer Service welcher durch ein eher karges Angebot besticht.

Svens nutzt aus Verzweiflung Apples Videoleih- und Kaufoptionen.

Abschließend gibt’s noch eine kleine Diskussionsrunde über die Zukunft von Videostreaming. Piloten unter sich halt.

Bonus-Schmackerl 1: Nur und exklusiv für die Leser hier… “Frisch” aus der Zeitungsablage der sanitären Einrichtung von den Schwiegereltern in Spee hat Patrick noch diese Übersicht an Streaming-Diensten ausgegraben.

Bonus-Schmackerl 2: Nur für die Hörer unter euch… die Outtakes… akustisch verabreicht direkt nach dem offiziellen Abspann.


In Spenderlaune? Wir haben Flattr und PayPal am Start und würden uns freuen.