Der Koran kann eine Rose sein“, sagte ein islamischer Gelehrter, „oder ein Schwert. Die Frage ist, wie man ihn versteht.“ Tatsächlich ist der Islam als globale Religion für viele unterschiedliche Interpretationen offen, je nachdem in welchem Land, von welchen Menschen und zu welchem Zweck er interpretiert wird. Dazu Dr. Akgün: „Bei uns in Deutschland herrscht ein sehr vereinfachtes Bild des Islams: Kopftuch, Fasten, kein Schweinefleisch, kein Alkohol, dafür fünf Mal am Tag den Gebetsteppich ausrollen.“

„Diese Vorstellung wird nicht hinterfragt und von der Mehrheitsgesellschaft und den Medien gleichermaßen übernommen. ‚Die Muslime‘ werden somit in eine Schablone gepresst, die der facettenreichen Wirklichkeit des Islams nicht entspricht und gleichzeitig die Vorurteile gegenüber den Muslimen verstärkt. Die islamischen Verbände, mit guten Kontakten zur Politik und Medien, unterstützen diese Wahrnehmung, die ihre Interpretation des Islams unterstützt und vermitteln den Eindruck, als gäbe es nur diese eine Auslegung des Islams, die alle Muslime gleichermaßen praktizieren würden. Jede liberale Auslegung des Islam wird von ihnen als ‚Anbiederung an den Westen‘ und als ‚Islam light‘ verhöhnt“, so Dr. Lale Akgün weiter.

Dr. Lale Akgün - liberaler Islam


Wir sprachen mit Dr. Lale Akgün über das Thema "liberaler Islam". Sie wurde 1953 in Istanbul geboren, kam 1962 mit ihren Eltern nach Deutschland und ist von Beruf Diplom-Psychologin. Von 2002 bis 2009 war die SPD-Politikerin Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit November 2017 arbeitet Akgün als Senior Researcher am Internationalen Zentrum für Nachhaltige Entwicklungspolitik der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher.


Der Koran kann eine Rose sein“, sagte ein islamischer Gelehrter, „oder ein Schwert. Die Frage ist, wie man ihn versteht.“ Tatsächlich ist der Islam als globale Religion für viele unterschiedliche Interpretationen offen, je nachdem in welchem Land, von welchen Menschen und zu welchem Zweck er interpretiert wird. Dazu Dr. Akgün: „Bei uns in Deutschland herrscht ein sehr vereinfachtes Bild des Islams: Kopftuch, Fasten, kein Schweinefleisch, kein Alkohol, dafür fünf Mal am Tag den Gebetsteppich ausrollen.“


„Diese Vorstellung wird nicht hinterfragt und von der Mehrheitsgesellschaft und den Medien gleichermaßen übernommen. ‚Die Muslime‘ werden somit in eine Schablone gepresst, die der facettenreichen Wirklichkeit des Islams nicht entspricht und gleichzeitig die Vorurteile gegenüber den Muslimen verstärkt. Die islamischen Verbände, mit guten Kontakten zur Politik und Medien, unterstützen diese Wahrnehmung, die ihre Interpretation des Islams unterstützt und vermitteln den Eindruck, als gäbe es nur diese eine Auslegung des Islams, die alle Muslime gleichermaßen praktizieren würden. Jede liberale Auslegung des Islam wird von ihnen als ‚Anbiederung an den Westen‘ und als ‚Islam light‘ verhöhnt“, so Dr. Lale Akgün weiter.


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