Die DFL hat sich zerstritten. Einige wollten einem Investor die Tür öffnen, andere das verhindern. Am Ende platzt der Traum mancher von zwei Milliarden Euro Einnahmen. Wie kam es dazu und was bedeutet das für die Liga? Chaled Nahar und Marcus Bark analysieren.

Die DFL hat sich zerstritten. Einige wollten einem Investor die Tür öffnen, andere das verhindern. Am Ende platzt der Traum mancher von zwei Milliarden Euro Einnahmen. Wie kam es dazu, was bedeutet das für die Liga? Chaled Nahar & Marcus Bark analysieren.

Die Pläne klangen groß: Für bis zu zwei Milliarden Euro sollte ein Investor Anteile am Tafelsilber des deutschen Fußballs erwerben, den audiovisuellen und weiteren kommerziellen Rechten. Dafür hätte er für 20 Jahre 12,5 Prozent aller Erlöse erhalten, allerdings auch das Risiko mitgetragen, falls diese Erlöse sinken würden.


Seit langer Zeit arbeitet die DFL an diesem Szenario, aber erst seit Februar 2023 kamen Details an die Öffentlichkeit. Weil auch viele Klubs bis dahin noch keine Wasserstandsmeldungen bekommen hatten, begann schnell eine aufgeregte Debatte. Wie soll das Geld verteilt werden? Wie wählt man den Investor? Was bedeutet das für Vereine, die aktuell nicht Teil der DFL sind, aber später dazu stoßen? All diese Fragen wurden heiß diskutiert, doch Lösungen gab es zu wenige oder zu spät.


Am 24. Mai stimmten in einer DFL-Versammlung nur 20 Klubs dafür, den Prozess zur Investorenfindung fortzusetzen, elf dagegen, fünf enthielten sich. Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit wurde damit verfehlt und das Projekt gestoppt. Was vor allem die federführend agierenden Hans-Joachim Watzke, Axel Hellmann und Oliver Leki zu einer bemerkenswert emotionalen Pressekonferenz anstiftete.


Wir besprechen in diesem Tribünengespräch das Geschehen rund um die Investorenpläne mit zwei Kennern der Materie:

Marcus Bark (freier Sportjournalist, u.a. für die Sportschau, @artus69)
Chaled Nahar (Sportschau, Deutschlandfunk, etc., @ChaledNahar)

Für die Sendung haben wir außerdem Interviews geführt mit:

Michael Ströll (kaufmännischer Geschäftsführer FC Augsburg)
Andreas Rettig (Ex DFL-Geschäftsführer)
Ilja Kaenzig (Geschäftsführer beim VfL Bochum)

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In dieser Reihenfolge geht es durch die Sendung:


00:00:00 | Begrüßung und Ankündigungen

00:07:32 | Beginn Gespräch mit Chaled Nahar und Marcus Bark

00:09:19 | Was ist bei der DFL-Sitzung passiert?

00:31:30 | Was war geplant und warum ist der Vorschlag gescheitert?

00:39:00 | Die Grundlagen des Investorendeals

00:52:59 | Innovationsdruck, Kapitalbedarf und die Martksituation

01:12:28 | Welche Alternativen gibt es zu einem Investor?

01:22:57 | Ende der Solidargemeinschaft?

01:33:09 | Zukunft der DFL

01:56:33 | Was wird von diesem Investorendeal bleiben?

02:08:47 | Verabschiedung Chaled und Marcus

02:09:57 | Verabschiedung


Links zur Sendung:


Deutscher Fußball:

Tribünengespräch: Die Zukunft des Fußballs
Iwd: Milliardenbeträge für Fußball-Übertragungsrechte
Uefa: The European Football Landscapes (PDF, TV-Deals auf Seite 91)
DFL: Archiv der Wirtschaftsreports
Sport Inside Podcast: DFL – Streit um Investor
DerSechzehner: Andreas Rettig warnt: "Investoren-Einstieg? So kann man dem Antrag nicht zustimmen!
Sportschau.de: Vetorecht für DFL-Investor und Modellrechnungen
Kicker: Das denken die Fans über einen DFL-Investor
NDR: Drittligisten Drittligisten kritisieren mangelnde Information
Sportschau.de: 1. FC Köln übt deutliche Kritik am Investoren-Deal der DFL
Deutschlandfunk: Investoren-Einstieg der DFL ist gescheitert

Ligue 1:

Sportspromedia: Bericht über Einigung und Konditionen
CVC: Mitteilung zum Einstieg in der Ligue 1
L'Equipe: Artikel zu den Zahlungen an Ligapräsident und Mitarbeiter nach Einstieg CVC

La Liga:

Reuters: Auszahlung der ersten Tranche CVC-Deal
Sportspromedia: Interview mit Javier Tebas zu den Plänen der Liga
Sportschau.de: Artikel zum Deal mit CVC

Serie A:

Financial Times: Auseinandersetzung der Liga um Investoreneinstieg
Financial Times: De Laurentiis mit Kritik an TV-Rechtevergabe

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