Für alle, die das AvD Motor & Sport Magazin vom 12. Juni 2022 verpasst haben, gibt es hier die aktuelle Ausgabe zum Nachhören als Podcast.

 

Christian Danner, Formel-1-Experte

 

21.45: Über das Formel-1-Rennen

Es war immer noch ein sehr spannender Grand Prix. Aber in Baku war auch schon mal mehr los.

 

21: 48: Über Bouncing

Man muss zwei Dinge trennen. Das Bouncing ist ein Effekt, der entsteht durch die Dynamik des Autos. Das Auto fängt dann an so zu schwingen. Das ist noch gar nicht so dramatisch. Sie versuchen das mit unglaublich harten Federn und harter Abstimmung unter Kontrolle zu kriegen. Das ist dann das, was wehtut. Es bounced dann immer noch, aber du hast praktisch ein ungefedertes Auto.  Dass der Lewis da etwas dramatisch aus dem Auto ausgestiegen ist, ist blöd. Aber ich persönlich bin noch nie einen einzigen Grand-Prix gefahren, wo es nicht weh getan hat. Die schönen Zeiten, die wir in der Vergangenheit so ein bisschen erlebt haben, sind jetzt vorbei. Ich bin ja das Auto von Hamilton von 2017 gefahren und konnte nicht glauben, wie viel Platz da drin ist und wie komfortabel es ist. Servolenkung, die Federung war weich und alles hat sich schön bewegt. Das war wunderbar. Jetzt sind die Autos wieder härter. Ich habe immer gedacht: Mein Lieber, ihr beschwert euch da auf sehr hohem Niveau. Wärt ihr mal ein 80er-Jahre Formel-1-Auto gefahren, das war Horror. Da hast du immer Kopfschmerzen gehabt.

 

21.52 Über Hamiltons Zustand

Training hilft. Man kann die Wirbelsäulenmuskulatur trainieren. Ist er wieder herzustellen für das Rennen in Montreal? Das ist im Moment gar nicht absehbar. Wenn die Muskeln malträtiert sind und er Schmerzen hat: In Montreal wird das nicht anders sein.  Wenn die das Auto in Montreal nicht anders, heißt langsamer abstimmen Das ist alles performance-related. Das Ding ist nur deswegen so steif, weil es dann ein bisschen schneller geht. Toto Wolff hat auch gesagt, dass unter Umständen die Verbiegung und Verstimmung der Säule bei Lewis so groß ist, dass er sagt, er fährt nicht. Ein Physio kann da aber allerhand machen.

 

 

21.57: Über Ferrari

Verbessern heißt, dass das Auto schneller ist. Der Motor, wahnsinnig, toll, schiebt wie Sau, hat Leistung ohne Ende. Alles gut. Aber er muss auch halten. Und in diesem Zyklus, in dem wir uns befinden, ist die Motorenentwicklung abgeschlossen bis Ende des Reglements (2025). Da hat man natürlich auf Power hingearbeitet. Das mit der Zuverlässigkeit macht man hinterher. Dass der Ferrari einen so guten Motor gebaut hat, hat alle erstaunt. Dass das nicht ohne Folgen bleibt, wenn man mit der Leistung so steigern kann,ist klar, dann ist es ganz logisch, dass das Ding irgendwann auch mal kaputt geht. Sie sind bewusst das Risiko eingegangen.

 

 

 

22.00 Uhr: Über Red Bull

Ich würde mal so sagen: Der Red Bull ist im Rennen auf jeden Fall das schnellste Auto. Das liegt daran, dass er im Verhältnis von Luftwiderstand und Abtrieb das beste Verhältnis hat. Er hat einen relativ geringen Widerstand, also er ist sehr schnell auf der Geraden. Aber hat trotzdem über den Unterboden einen sehr guten Abtrieb. Bei Verstappen passt es von der Balance her noch nicht so, er mag es lieber auf der Vorderachse, er braucht ein bissiges Auto, das hat er im Moment noch nicht. Deswegen ist der Pérez auch oft auf Augenhöhe. Aber ganz grundsätzlich ist es das schnellste Auto.

 

22.02 Uhr: Über Leclerc

Ein Leclerc ist schon auch sonderklasse. Er ist nicht ein Fahrer, der sich jetzt mal mit dem Verstappen ein bisschen rumbalkt. Er ist ein extraklasse Formel-1-Fahrer.

 

22.04 Uhr: Über George Russell

Erstens würde ich nicht sagen, dass er regelmäßig aufs Treppchen fährt. Er hat, immer dann, wenn die anderen ausfallen, das Glück des Tüchtigen gehabt. Natürlich ist der Mann absolut spitze und zeigt einem Hamilton, der so ein bisschen seine Diva-Probleme hat, wo der Barthel den Most holt. Russell ist klasse, aber ich sehe den Hamilton noch nicht so ganz abgeschrieben. Weil er auch heute wieder ein starkes Rennen gefahren ist. Ihn gibts schon noch.

 

22.07: Über Vettels soziales Engagement

Wie kann ich dagegen sein, wenn ein Mensch sich sozial engagiert? Ganz im Gegenteil, das finde ich großartig. Das ist eine sehr gute Idee, sich sozial zu engagieren. Das ist alles gut. Nur ich frage mich, wo ist das Problem? In unserem Sport ist das mal sicher gar kein Problem. Da kann jeder sein, wie er will, wann er will, mit wem er will, wie oft er will.

 

22.18: Über Schumacher

Die Ansage an ihn war höchste Zeit. Der Chef, dem der Fahrer zwei Totalschaden abliefert, der wird doch mal sagen dürfen: Lieber Bursche, jetzt lass das mal mit dem Crashen.

 

22.59 Uhr: Über Rosbergs Formel-1-Verbot wegen Corona

Da muss er halt zuhause bleiben, das ist halt so. Wenn man um die Welt jettet, dann gibt es halt Vorschriften, an die man sich halten muss. Das gilt für Nico auch.

 

Sophia Flörsch, Rennfahrerin (Teilnehmerin am legendären 24-Stunden-Rennen)

 

22.32 Uhr: Über den fehlgeschlagenen Start

Wir hatten leider ein technisches Problem. Ich bin aus der letzten Kurve rausgekommen und wollte eigentlich durchbeschleunigen im ersten Gang. Dann hat das Auto keine Gänge mehr angenommen, ich bin im ersten Gang steckengeblieben. Ich bin dann bis zum Ende der Boxengasse gerollt. Ich konnte das Auto dann irgendwie nach Hause in die Box bringen. Wir haben aber durch das technische Problem, das unter dem Strich ein defekter Sensor war, 20 Minuten verloren. Das ist natürlich extrem nervig. Wir haben am Freitag noch den Motor getauscht und auch der Sensor war komplett neu. Er hat es aber nicht wirklich lange ausgehalten.

 

22.33 Uhr: Über ihren Gefühlszustand

Im Moment ist es natürlich nicht cool. Es ist immer die wichtigste Prämisse beim 24h-Rennen, anzukommen, keine Unfälle zu haben und nicht in die Box zu müssen. Dann gleich am Start schon ein technisches Problem zu haben, ist natürlich schlimm. Das hat uns sechs Runden nach hinten geworfen. Wir haben dann zwar über die 24 Stunden wieder Runden aufholen können, aber das ist natürlich trotzdem unmöglich, die anderen schlafen ja auch nicht.

 

22.34 Uhr: Über die Zufriedenheit mit der Team-Leistung

An sich sind wir mit unserer Leistung extrem zufrieden. Unser Schwesternauto hat sogar die Klasse gewonnen, das freut mich für das gesamte Team, das haben auch alle dort verdient. Auch unsere Crew hätte es verdient. Wir hatten nach dem Problem dann überhaupt kein Problem mehr, wir Fahrer haben auch gar keine Fehler gemacht. Wir konnten von diesen sechs Runden auch wieder zwei Runden aufholen. Ich denke, wir können zufrieden sein, weil schnell genug waren wir definitiv uns konkurrenzfähig auch.

 

22.35: Über die Fans

Alle guten Dinge sind drei. Es war dieses Mal so, wie es eigentlich immer gewesen ist, es war der Hammer. Es war mega, so viele Leute hier zu sehen.

 

22.36: Über die ELMS

In der Serie läuft es sehr gut. Wir sind beim Saisonauftakt direkt Zweiter geworden, haben da ein super Package. Im Grunde ist unser Auto extrem schnell, unser Line-Up enorm gut. Als nächstes kommt Monza, da freue ich mich schon drauf. Für mich ist das Ziel, schon wieder in den Formel-Sport zurückzukehren. Da sind die ELMS-Fahrzeuge sehr viel näher dran.

 

 

22.37 Uhr: Über Formel-Traum

So schnell es geht, am besten, das Ziel ist schon, vielleicht nächstes Jahr wieder in den Formel-Sport einzusteigen. Das hängt vom Budget ab, man braucht Partner und Sponsoren. Es wäre extrem cool, nächstes Jahr wieder einzusteigen.

 

22.38: Über Formel1

Heutzutage ist es so, wenn du das Budget nicht ...


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Christian Danner, Formel-1-Experte

 

21.45: Über das Formel-1-Rennen

Es war immer noch ein sehr spannender Grand Prix. Aber in Baku war auch schon mal mehr los.

 

21: 48: Über Bouncing

Man muss zwei Dinge trennen. Das Bouncing ist ein Effekt, der entsteht durch die Dynamik des Autos. Das Auto fängt dann an so zu schwingen. Das ist noch gar nicht so dramatisch. Sie versuchen das mit unglaublich harten Federn und harter Abstimmung unter Kontrolle zu kriegen. Das ist dann das, was wehtut. Es bounced dann immer noch, aber du hast praktisch ein ungefedertes Auto.  Dass der Lewis da etwas dramatisch aus dem Auto ausgestiegen ist, ist blöd. Aber ich persönlich bin noch nie einen einzigen Grand-Prix gefahren, wo es nicht weh getan hat. Die schönen Zeiten, die wir in der Vergangenheit so ein bisschen erlebt haben, sind jetzt vorbei. Ich bin ja das Auto von Hamilton von 2017 gefahren und konnte nicht glauben, wie viel Platz da drin ist und wie komfortabel es ist. Servolenkung, die Federung war weich und alles hat sich schön bewegt. Das war wunderbar. Jetzt sind die Autos wieder härter. Ich habe immer gedacht: ‚Mein Lieber, ihr beschwert euch da auf sehr hohem Niveau. Wärt ihr mal ein 80er-Jahre Formel-1-Auto gefahren, das war Horror. Da hast du immer Kopfschmerzen gehabt.

 

21.52 Über Hamiltons Zustand

Training hilft. Man kann die Wirbelsäulenmuskulatur trainieren. Ist er wieder herzustellen für das Rennen in Montreal? Das ist im Moment gar nicht absehbar. Wenn die Muskeln malträtiert sind und er Schmerzen hat: In Montreal wird das nicht anders sein.  Wenn die das Auto in Montreal nicht anders, heißt langsamer abstimmen… Das ist alles performance-related. Das Ding ist nur deswegen so steif, weil es dann ein bisschen schneller geht. Toto Wolff hat auch gesagt, dass unter Umständen die Verbiegung und Verstimmung der Säule bei Lewis so groß ist, dass er sagt, er fährt nicht. Ein Physio kann da aber allerhand machen.

 

 

21.57: Über Ferrari

Verbessern heißt, dass das Auto schneller ist. Der Motor, wahnsinnig, toll, schiebt wie Sau, hat Leistung ohne Ende. Alles gut. Aber er muss auch halten. Und in diesem Zyklus, in dem wir uns befinden, ist die Motorenentwicklung abgeschlossen bis Ende des Reglements (2025). Da hat man natürlich auf Power hingearbeitet. Das mit der Zuverlässigkeit macht man hinterher. Dass der Ferrari einen so guten Motor gebaut hat, hat alle erstaunt. Dass das nicht ohne Folgen bleibt, wenn man mit der Leistung so steigern kann,ist klar, dann ist es ganz logisch, dass das Ding irgendwann auch mal kaputt geht. Sie sind bewusst das Risiko eingegangen.

 

 

 

22.00 Uhr: Über Red Bull

Ich würde mal so sagen: Der Red Bull ist im Rennen auf jeden Fall das schnellste Auto. Das liegt daran, dass er im Verhältnis von Luftwiderstand und Abtrieb das beste Verhältnis hat. Er hat einen relativ geringen Widerstand, also er ist sehr schnell auf der Geraden. Aber hat trotzdem über den Unterboden einen sehr guten Abtrieb. Bei Verstappen passt es von der Balance her noch nicht so, er mag es lieber auf der Vorderachse, er braucht ein bissiges Auto, das hat er im Moment noch nicht. Deswegen ist der Pérez auch oft auf Augenhöhe. Aber ganz grundsätzlich ist es das schnellste Auto.

 

22.02 Uhr: Über Leclerc

Ein Leclerc ist schon auch sonderklasse. Er ist nicht ein Fahrer, der sich jetzt mal mit dem Verstappen ein bisschen rumbalkt. Er ist ein extraklasse Formel-1-Fahrer.

 

22.04 Uhr: Über George Russell

Erstens würde ich nicht sagen, dass er regelmäßig aufs Treppchen fährt. Er hat, immer dann, wenn die anderen ausfallen, das Glück des Tüchtigen gehabt. Natürlich ist der Mann absolut spitze und zeigt einem Hamilton, der so ein bisschen seine Diva-Probleme hat, wo der Barthel den Most holt. Russell ist klasse, aber ich sehe den Hamilton noch nicht so ganz abgeschrieben. Weil er auch heute wieder ein starkes Rennen gefahren ist. Ihn gibt’s schon noch.

 

22.07: Über Vettels soziales Engagement

Wie kann ich dagegen sein, wenn ein Mensch sich sozial engagiert? Ganz im Gegenteil, das finde ich großartig. Das ist eine sehr gute Idee, sich sozial zu engagieren. Das ist alles gut. Nur ich frage mich, wo ist das Problem? In unserem Sport ist das mal sicher gar kein Problem. Da kann jeder sein, wie er will, wann er will, mit wem er will, wie oft er will.

 

22.18: Über Schumacher

Die Ansage an ihn war höchste Zeit. Der Chef, dem der Fahrer zwei Totalschaden abliefert, der wird doch mal sagen dürfen: ‚Lieber Bursche, jetzt lass das mal mit dem Crashen.

 

22.59 Uhr: Über Rosbergs Formel-1-Verbot wegen Corona

Da muss er halt zuhause bleiben, das ist halt so. Wenn man um die Welt jettet, dann gibt es halt Vorschriften, an die man sich halten muss. Das gilt für Nico auch.

 

Sophia Flörsch, Rennfahrerin (Teilnehmerin am legendären 24-Stunden-Rennen)

 

22.32 Uhr: Über den fehlgeschlagenen Start

Wir hatten leider ein technisches Problem. Ich bin aus der letzten Kurve rausgekommen und wollte eigentlich durchbeschleunigen im ersten Gang. Dann hat das Auto keine Gänge mehr angenommen, ich bin im ersten Gang steckengeblieben. Ich bin dann bis zum Ende der Boxengasse gerollt. Ich konnte das Auto dann irgendwie nach Hause in die Box bringen. Wir haben aber durch das technische Problem, das unter dem Strich ein defekter Sensor war, 20 Minuten verloren. Das ist natürlich extrem nervig. Wir haben am Freitag noch den Motor getauscht und auch der Sensor war komplett neu. Er hat es aber nicht wirklich lange ausgehalten.

 

22.33 Uhr: Über ihren Gefühlszustand

Im Moment ist es natürlich nicht cool. Es ist immer die wichtigste Prämisse beim 24h-Rennen, anzukommen, keine Unfälle zu haben und nicht in die Box zu müssen. Dann gleich am Start schon ein technisches Problem zu haben, ist natürlich schlimm. Das hat uns sechs Runden nach hinten geworfen. Wir haben dann zwar über die 24 Stunden wieder Runden aufholen können, aber das ist natürlich trotzdem unmöglich, die anderen schlafen ja auch nicht.

 

22.34 Uhr: Über die Zufriedenheit mit der Team-Leistung

An sich sind wir mit unserer Leistung extrem zufrieden. Unser Schwesternauto hat sogar die Klasse gewonnen, das freut mich für das gesamte Team, das haben auch alle dort verdient. Auch unsere Crew hätte es verdient. Wir hatten nach dem Problem dann überhaupt kein Problem mehr, wir Fahrer haben auch gar keine Fehler gemacht. Wir konnten von diesen sechs Runden auch wieder zwei Runden aufholen. Ich denke, wir können zufrieden sein, weil schnell genug waren wir definitiv – uns konkurrenzfähig auch.

 

22.35: Über die Fans

Alle guten Dinge sind drei. Es war dieses Mal so, wie es eigentlich immer gewesen ist, es war der Hammer. Es war mega, so viele Leute hier zu sehen.

 

22.36: Über die ELMS

In der Serie läuft es sehr gut. Wir sind beim Saisonauftakt direkt Zweiter geworden, haben da ein super Package. Im Grunde ist unser Auto extrem schnell, unser Line-Up enorm gut. Als nächstes kommt Monza, da freue ich mich schon drauf. Für mich ist das Ziel, schon wieder in den Formel-Sport zurückzukehren. Da sind die ELMS-Fahrzeuge sehr viel näher dran.

 

 

22.37 Uhr: Über Formel-Traum

So schnell es geht, am besten, das Ziel ist schon, vielleicht nächstes Jahr wieder in den Formel-Sport einzusteigen. Das hängt vom Budget ab, man braucht Partner und Sponsoren. Es wäre extrem cool, nächstes Jahr wieder einzusteigen.

 

22.38: Über Formel1

Heutzutage ist es so, wenn du das Budget nicht aufbringen kannst, dann musst du Umwege gehen, Ich bin mit der Langstrecke da im Moment sehr happy. Das Niveau hier ist einfach extrem hoch. Das war auf jeden Fall kein falscher Weg, jetzt hier unterwegs zu sein in der Langstrecke. Da muss jeder Fahrer schauen, welche Möglichkeiten man hat. Da ich eben kein unbegrenztes Budget habe, muss ich schauen, was ich mit meinen begrenzten Möglichkeiten machen kann.

 

22.39 Uhr: Wie platt sie ist

Extrem platt. Wir mussten am Samstag um 8 Uhr an der Strecke sein. Und ich habe von Samstag auf Sonntag nur eine Stunde geschlafen und bin neun Stunden Auto gefahren. Mir tut alles weh, ich fühle mich wie eine 80-jährige Omi (lacht). Ich werde jetzt erstmal duschen gehen, mich ins Bett legen und dann sehr schnell einschlafen.

 

 

Marc Surer, Ex-Formel-1-Pilot

 

21.50: Über Bouncing

Ich habe diese Situation schon erlebt. Da hatten wir diese Schürzenautos. Die hatten dieses Bouncing auch. Das war so schlimm, dass man auf der Geraden vom Gas gehen musste, weil die Räder vom Boden abhoben. Das ging auch auf den Rücken.  Ich kann mich erinnern, dass ich irgendwann in Long Beach zu einem Physio gegangen bin und gesagt habe: ‘Ich hab so Rückenschmerzen nach dem Fahren, was kann ich tun?‘ Dann hat er mir sogenannte Hang-Ups besorgt, das sind Manschetten, die man um die Fußgelenke macht mit einem Haken dran. Da konnte man sich mit den Füßen an einer Stange aufhänge und so den Rücken wieder in die richtige Position bringen. Die habe ich heute noch. Das mache ich seitdem quasi regelmäßig. Also, wir hatten das Problem und kennen das. Der Unterschied zwischen mit und Lewis Hamilton ist, dass ich keine 40 Millionen verdient habe.

 

 

21.53 Über Verbesserungs-Ideen wegen Bouncing

Kurzfristig kann man da nicht viel machen. Außer dem Team. Man kann natürlich das Auto ein bisschen höherstellen, mehr Komfort machen. Aber dann wird es langsamer und das will man natürlich nicht. Man will das schnellste Auto, das geht. Wenn es dann hüpft wie ein Gokart, dann hüpft es halt. Wenn man das nicht mehr aushalten kann, muss man eine Änderung machen. Zum Beispiel, das Auto ein bisschen höherstellen, dass es wieder mehr Federn wegbekommt. Das wollen sie nicht. Vielleicht wäre das aber die kurzfristig beste Lösung.

 

21.55: Über Ferrari

Wir dürfen nicht vergessen, dass Max Verstappen zweimal ausgefallen ist. Wir haben gedacht, der Red Bull wäre anfällig, weil er mit zwei Ausfällen natürlich viele Punkte vergeben hat. Jetzt plötzlich fällt der Ferrari aus, der ursprünglich aussah wie das schnellste Auto mit dem stärksten Motor, das nicht kaputt geht. Und jetzt plötzlich geht der Ferrari kaputt. Das hat sich plötzlich umgedreht, aber so ist halt der Motorsport. Man steckt da nicht drin. Der Ferrari ist nach wie vor ein superschnelles Auto, aber hat seine Schwachpunkte. Dass es Schwachpunkte gibt, hat man eigentlich vorher schon merken müssen. Die Kundenteams wie Haas oder Alpha Romeo hatten schon viele technische Defekte. Ferrari weiß also um diese Schwachpunkte. Das Problem ist: Wie kann man diese Schwachpunkte wegmachen, während der Saison, ohne großartig etwas umzubauen. Man darf die Motoren ja auch nur verbessern, wenn es um Standfestigkeit geht.

 

21.58: Über Ferraris Motor

Was mir noch aufgefallen ist: Die beiden Ausfälle, die sie jetzt haben, sind beide bei heißen Rennen passiert. Vielleicht haben sie auch ein Problem mit der Kühlung für einzelne Aggregate im Motor. Es geht ja nicht ein Teil immer kaputt, es gehen verschiedene Teile kaputt. Mir scheint, dass es möglicherweise mit Überhitzung zu tun hat. Das wäre ein Problem, das man lösen kann.

 

22.02 Uhr: Über Red Bull

Der Ferrari ist wohl das schnellste Auto, aber halt nur auf eine Runde und kurze Distanz. Dieses Problem, dass Max Verstappen hat mit dem leichten Untersteuern des Autos, das ist im Rennen ein Vorteil. Dadurch schont er die Hinterreifen und hat dann über die Renndistanz ein besser liegendes Auto. Was ihn einerseits verhindert, ist dann ein Vorteil im Rennen. Im Rennen war Max ja eine Klasse für sich, hat dem Teamkollegen 20 Sekunden abgenommen. Das nur, weil die Reifen bei dem Red Bull besser sind über die Renndistanz. Das haben wir in Imola das erste Mal gesehen. Über die Distanz ist der Red Bull das Auto, das man haben muss. Jetzt muss Ferrari auch in dieser Richtung nachlegen.

 

22.05: Über Hamilton

Der Vorteil von Russell ist: Er ist drei Jahre lang mit einem Scheiß-Auto gefahren, mit dem Williams. Mit diesem Auto hat er gelernt, auch mit Kompromissen umzugehen. Lewis Hamilton ist verwöhnt, er hat immer ein perfektes Auto gefahren. Aber in dem Moment, wo der Mercedes wieder siegfähig ist, dann kommt die Klasse von Lewis Hamilton zurück. Er ist einer, der ein perfektes Auto noch perfekter machen kann. Im Moment ist das Auto nicht perfekt.

 

22.06: Über Vettel

Er hat mich beeindruckt. Das Auto geht jetzt ein bisschen besser und damit kommt auch die Lust am Fahren wieder zurück. Das hat man richtig gespürt. Er hat wieder Bock. Das hat mir gefallen, weil man sich ja manchmal fragt, wo die Motivation bleibt. Jetzt war sie heute wieder voll da. Wir haben wieder den alten Vettel gesehen.

 

22.09 Uhr: Über soziales Engagement

Wer schnell ist, kann machen, was er will. In der Formel1 zählt die Schnelligkeit und alles andere ist scheißegal.

 

 

22.18: Über die Steiner-Ansage an Schumacher

Der Günther Steiner ist halt ehrlich. Der sagt was und hinterher fällt es auf ihn zurück. Mit den heutigen Medien kommt das Meiste in hundertfacher Form zurück. Das ist heute so. Ich mag den Günther Steiner, weil er eine ehrliche Haut ist. Wenn er etwas sagt, dann meint er es auch so.

 

 

22.23: Über Schumacher

Die bisherigen Autos sind schwerer zu fahren, das merkt der Mick. Man hat das auch bei anderen Piloten gesehen, der Latifi ist das beste Beispiel. Der kommt ja überhaupt nicht klar mit dem bisherigen Auto und fuhr letztes Jahr teilweise auf dem Niveau von Russell. Er hat schon gute Rennen gezeigt, im letzten Jahr. Und jetzt ist er nirgendwo mit diesem Auto. Jetzt kommt dazu, dass Mick durch die Crashs verunsichert wurde. Das Team sagt ihm, du darfst nichts mehr kaputt machen. Du kannst in Baku nur schnell fahren, wenn du frei von der Leber Gas geben darfst. Das hat ihn verunsichert. Ich bin überzeugt, dass er sich in Baku wieder wohler fühlen wird.

 

22.27: Über Schumachers Entwicklung:

Der Mick braucht dringend ein Erfolgserlebnis. Er braucht ein Wochenende, wo er einfach Glück hat und es läuft. Er braucht unbedingt mal Punkte. Dann steigt auch wieder die Selbstsicherheit. Dass er Auto fahren kann, hat er ja schon in der Formel2 gezeigt. Er kann schon Auto fahren, aber ist im Moment ein bisschen verunsichert.

 

 

 

 

 


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