Es wird eng auf den Intensivstationen in Deutschland. Die Corona-Pandemie sorgt dafür, dass pro Krankenhaus nur noch durchschnittlich drei Intensivbetten frei sind. Das hat der Arbeitskreis
Intensivmedizin der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie
und Intensivmedizin (DGAI) heute mitgeteilt. Für Götz Geldner, den ärztlichen Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie in Ludwigsburg, kommt diese Entwicklung nicht überraschend. In SWR Aktuell erklärte er, in seiner Klinik gebe es seit Jahren Mangel an Intensivpflege, deshalb habe es eigentlich noch nie freistehende Intensivbetten gegeben. Inzwischen sei eine komplette Intensivstation nur für Covid-Patienten reserviert. "Das Problem ist, wir müssen noch bedenken, es gibt nicht nur Covid-Patienten, wir müssen unseren anderen Patienten genauso gerecht werden", so Geldner. Aktuell funktioniere der Austausch von Patienten über Kliniken hinweg noch. Solange die Infektionszahlen durch die Regelungen der Politik entsprechend gesteuert werden könnten, sei er "völlig entspannt", aber Geldern befürchtet, dass "wenn die Fallzahlen wieder hoch gehen, der Bedarf an Intensivbetten wieder hoch geht". Falls die geplanten Lockerungen über Weihnachten zu einem Anstieg führen sollte, rechnet er Anfang bis Mitte Januar mit entsprechenden Auswirkungen in den Krankenhäusern. In den Intensivstationen gebe es einen "Versatz von etwa ein bis zwei Wochen". Dort würde man das dann "eher Ende Januar" spüren.