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Wie die Idee entstand ein Buch zu schreiben.

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German - November 05, 2019 05:40 - 32 minutes - 41.2 MB - ★★★★★ - 1 rating
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Dies ist ein Beitrag, der im Rahmen einer Reihe rund um ein Crowdfunding für mein Buch (T)raumschiff Erde entstanden ist. Das Buch kannst du dir jetzt exklusiv als Hardcover für dich oder deine Lieben als Weihnachtsgeschenk sichern. Gleichzeitig unterstützt du die Trinkwasserversorgung in Nord-Äthiopien. Wie? Das verrate ich dir im Crowdfunding-Video. Eine Übersicht über alle […]


Der Beitrag Wie die Idee entstand ein Buch zu schreiben. erschien zuerst auf Wochenendrebell.

Dies ist ein Beitrag, der im Rahmen einer Reihe rund um ein Crowdfunding für mein Buch (T)raumschiff Erde entstanden ist. Das Buch kannst du dir jetzt exklusiv als Hardcover für dich oder deine Lieben als Weihnachtsgeschenk sichern. Gleichzeitig unterstützt du die Trinkwasserversorgung in Nord-Äthiopien. Wie? Das verrate ich dir im Crowdfunding-Video. Eine Übersicht über alle Beiträge zum Titel des Buches, wo ich es drucken lasse, warum ich überhaupt ein Buch geschrieben habe und viele weitere Infos findest du hier.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und Hören und würde mich freuen, wenn ihr mich dabei unterstützt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Wie die Idee entstand ein Buch zu schreiben.

Wie ist dieses Buch entstanden?

Es begann auf einer unserer Lesungen mit
unserem Buch „Wir Wochenendrebellen“. Wir waren wir auf Benefiz-Lesereise, um
Spenden für den Bau eines Brunnens in Äthiopien zu sammeln, wofür 10.000 Euro
notwendig sind.

Wir standen bereits kurz vor Erreichen des
Spendenziels und nach Abschluss einer weiteren Lesung fielen die Spenden erneut
üppig aus, so dass sicher war, dass wir die 10.000 Euro demnächst erreichen
werden.

Während Papsi sich noch mit einigen Zuhörern
der Lesung unterhielt, kam jemand von der Stiftung zu mir und gratulierte zum Erreichen
des Spendenziels. Die Dame erwähnte, dass damit jetzt Jungs wie ich in einem nordäthiopischen
Dorf in die Schule gehen könnten, die Mädchen jedoch nicht, da es keine
geschlechtergetrennten sanitären Anlagen gebe, wofür 25.000 Euro notwendig
seien. Zwei Minuten später verkündete ich, dass wir die 10.000 Euro fast erreicht
haben und nun solange lesen werden, bis wir 25.000 Euro Spenden beisammen haben.
Papsi, der sich immer noch unterhielt, wurde hellhörig und fragte mich
anschließend, was ich dort gerade gesagt hätte. „Das hast du schon verstanden.“,
antwortete ich. Er war nicht sehr erfreut.

Später im Hotel stritten wir zunächst und  diskutierten dann darüber, schließlich hatte
ich ohne Absprache das Spendenziel erneut erhöht. Zu Beginn tat ich das ja
schon einmal, denn eigentlich sollte uns unsere Lesereise nur nach Berlin,
Kassel und Hamburg führen und die ca. 300 € die wir dort mitnehmen wollten
spenden wir, damit Papsi sein Versprechen einlöst, dass wir die Welt ein wenig
besser machen. So war der Plan.   

Wir einigten uns auf einen Kompromiss: Wir
werden vorerst weiterlesen, bis alle vereinbarten oder derzeit in Absprache
stehenden Lesungen durch sind. Um den Rest zur Spendensumme müsste ich mich
kümmern, wie genau, das ist mir überlassen.

Ich überlegte einige Zeit, wie ich möglichst
effizient die Spendensumme erfüllen und dabei idealerweise noch etwas positives
bewirken könnte. Ich wollte alleine ein Buch schreiben, das war schon immer
eines meiner Ziele. Ich überlegte wie ich meine wissenschaftliche Kompetenz mit
meinem Veränderungswillen und meiner Radikalität in Beschlüssen kombinieren
kann – die Lösung lag auf der Hand: Anhand wissenschaftlicher Theorien
aufzeigen, wie wertvoll und unwahrscheinlich unsere Welt ist, dann anhand
meines nüchternen Überblicks über wissenschafrtlicheThemen erklären, wie
widersprüchlich unsere Gesellschaft ist und anschließend in einem Appell zu
radikalen Maßnahmen aufrufen. Das sollte das Konzept des Buches sein.

Die Erlöse dieses Buches sollten dann die Restsumme des Spendenziels decken. An Ideen mangelte es nicht, an Zeit auch nicht. Schließlich sitze ich jedes Wochenende mindestens zehn Stunden im Zug und weitere zehn bis zwölf Stunden in Cafés und warte auf Papsi, während er arbeitet. Also erstellte ich ein Inhaltsverzeichnis, welches damals aus 16 Kapiteln bestand und teilte sie in drei Teile. Teil I erklärt die Entstehung der Welt, wie sie heute ist und zeigt damit ihre Besonderheit auf. Teil II ist ein Querschnitt durch die heutige Gesellschaft aus verschiedenen Perspektiven und Teil III ist ein wissenschaftlich begründeter Appell, der erklärt wieso radikale Maßnahmen jetzt nötig sind. Ich fing an zu schreiben, verwarf Texte, schrieb Sie wieder neu. Über die Hälfte des Geschriebenen entstand im ICE, meistens auf den Strecken Kassel-München oder Kassel-Dresden, ab und zu auch Dresden-München. Ein Großteil des dritten Teils schrieb ich in Gastronomien, die oft in Bahnhofsnähe vorzufinden sind und durch ein goldenes M gekennzeichnet werden, meistens in Würzburg oder Dresden, bei einem Grünen Tee, während Papsi Termine hatte. Die Sommerferien 2018 habe ich von 09:00 Uhr morgens bis 22:00 Uhr abends oft durchgeschrieben, weil Papsi an der Arbeit viel zu tun hatte und ich schnell im Schreibfluss war.  Die schönste Location war das Café Jasmin in München. Hier wurde ein beträchtlicher Anteil des ersten Blocks geschrieben und jetzt auch vor wenigen Wochen der Start des Crowdfundings in die Wege geleitet. Als ich schließlich so weit war, hatten wir die 25.000 Euro schon längst erreicht, mittlerweile stehen wir bei ca. 36.000 €, die auf Lesereisen unsere Zuhörer spendeten. Ich wollte nun einen zusätzlichen Brunnen bauen, wofür ich erneut 10.000 Euro brauchen werde.

Nach etwas mehr als einem Jahr nach Beginn des
Schreibens standen alle der 16 Kapitel und ich ließ vereinzelt Leute das erste
Mal lesen. Doch fertig war das Buch noch lange nicht. Laut der Rückmeldungen
war Kapitel 1 von Teil I sehr schwierig zu verstehen. Nun könnte man sagen, es
geht um den Urknall, wie soll man das einfach verstehen. So revidierte ich dieses
Kapitel im Regionalexpress von Hof nach Nürnberg. Es war schon deutlich nach
23:00 Uhr. Ich dachte, das sei ein angemessener Ort. Ich hatte kein Internet,
so habe ich sehr komplizierte Dinge einfach gestrichen, weil ich sonst
vielleicht nochmal online hätte nachschauen müssen – und es funktionierte. Ich
ließ die schwierigsten Dinge weg und der Sinn blieb erhalten. Selbst ich fand
es im Anschluss einfacher zu verstehen. Doch als die Anzahl der Wörter sich
langsam der 4.000 näherte, entschloss ich mich das Kapitel in zwei Hälften zu
teilen. Ich denke die Überarbeitung der ersten beiden Kapitel tat dem
Verständnis des gesamten Buches recht gut.

Es war bereits 2018 und ich hatte das Bedürfnis
im Tempo einen Zahn zuzulegen. Nachdem Papsi das Buch vollständig gelesen hat,
fügte ich noch zwei Kapitel hinzu. Eines sollte an das Kapitel zur
Digitalisierung anschließen. Papsi sagte mir, dass das Kapitel sehr interessant
ist, es mir aber womöglich nicht gelinge, den derzeitigen Digitalisierungsskeptikern
die Angst zu nehmen. Daher schrieb ich ein Kapitel über die Zukunft der Arbeit und
nahm dabei das bedingungslose Grundeinkommen in den Fokus. Außerdem fügte ich
ein Abschlusskapitel hinzu, in dem ich meinen Appell unterbrachte. Das sollte
es sein – ich war bei 19 Kapiteln. Mein Ziel war (und ist) es noch 2019 zu
veröffentlichen. Daher suchte ich nun nach jemandem, der das wissenschaftliche
Lektorat übernahm und einfach nach groben wissenschaftlichen Fehlern suchte
oder Dinge vielleicht weniger umständlich erklären kann. Klaus Peter Haupt, der
Leiter des örtlichen Forschungszentrums, an dem ich seit 2016 zur Chaostheorie
forschte, erklärte sich einverstanden es zu übernehmen. Dabei kamen sehr
hilfreiche Vorschläge zusammen, etwa habt ihr es ihm zu verdanken, dass Kapitel
1 nochmal ein gutes Stück einfacher zu verstehen ist. So ließ ich Begriffe wie Phasenraum oder Attraktor weg und verwendete andere Erklärungsmodelle. Außerdem
unterhielten wir uns über die Aussagen, die ich zur Entropie traf. In Kapitel 1 schrieb ich über die Entropie als
„Undordnung“ und erklärte, dass die Entropie in geschlossenen stets größer werde,
auch während der Phase der Inflation,
der ich Kapitel 2 widme. Er sagte mir, er wünsche sich, dass ich Recht habe,
denn das sei eine sehr elegante, aber auch sehr umstrittene Vorstellung. So
wurde in der Frühzeit des Begriffes regelrecht damit um sich geworfen und
allerlei Unsinn publiziert. Namenhafte Physiker wie Roger Penrose übernahmen
ihn und machten ihn populär. Doch für die These, die Penrose und Co.
verbreiteten und die auch ich verbreitet hätte gibt es schlüssige
Gegenbeispiele. Ich ließ mich überzeugen (obwohl ich bis heute etwas wehmütig
bin, denn die bittere Wahrheit ist, dass Entropie nichts mit der schönen
Entwicklung zutun hat, die so gerne gezeichnet wird, sondern eine abstrakte
Zahl ist, die sich nicht mit spürbaren Eigenschaften wie „Unordnung“
gleichschalten lässt und auch keiner gegebenen Entwicklung folgt). Damit wurde
mir die Lust genommen, Entropie überhaupt zu erwähnen und ich ließ sie unter
den Tisch fallen – der Sinn änderte sich nicht. Das Buch hätte so in seiner
Form vielleicht nicht existiert, hätte es nicht die vielen Tipps und Vorschläge
gegeben. Ich hätte die Irrtümer von Penrose übernommen und es wäre vielleicht
nie ein populärwissenschaftliches Werk geworden, welches die Chance hat das
Verhalten der breiten Bevölkerung zu ändern, sondern lediglich ein
Nachschlagewerk für ein Promilleanteil unserer Gesellschaft.

So entstand es. Beginnend mit einem Versprechen die Welt zu verbessern, meinem Druck auf Papsi dieses Versprechen einzuhalten, meiner großen Klappe und dem Mut Entscheidungen alleine zu treffen und der Disziplin die Konsequenzen meines Handelns zu tragen. Das Crowdfunding verläuft anders als erwartet, aber ich habe die Crowdfundingsumme erreicht. Das ist wichtig. Ich kann die Menschen, die sich ums Lektorat, um den Satz und um den Druck kümmern nun selbst fair bezahlen und mich nun auf die Veröffentlichung des E-Books vorbereiten für das alle Unkosten gedeckt sind. Die vollständigen Einnahmen aus dem E-Book, in der Regel sind dies je nach Handling ca. 70% kann ich so nun der Neven Subotic Stiftung zukommen lassen und wer weiß, vielleicht findet sich ja doch noch ein Verlag, der meine Druckbedingungen für ein Taschenbuch akzeptiert. Dann fließen auch diese Erlöse an die Stiftung. Warum es ausgerechnet die Neven Subotic Stiftung sein soll, verrate ich euch in den nächsten Tagen.

Projekt unterstützen

Das Crowdfunding-Video:

Das Crowdfunding-Video zum Teilen und Verbreiten. Am besten mit Crowdfunding-Link. 😉


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