Der Wandel der großen Wissenschaftsverlage vom Content Provider zum Data Analytics Business wird in den zurückliegenden Jahren verstärkt beobachtet und dokumentiert. Das damit auch ein zunehmend umfangreicheres User Tracking stattfindet wurde erst jüngst durch Offenlegungen belegt - immer mehr Verlagsplattformen werden durch eine Vielzahl von Technologien entsprechend aufgerüstet und sind somit in der Lage das Informationsverhalten der Nutzer (insbesondere Hochschulangehöriger) zu tracken, zu speichern, zu analysieren und zu personalisierten Profilen zu aggregieren. Die Gefahr personalisierter Profile ist auch in diesem Bereich sehr kritisch zu betrachten, insbesondere wenn diese Daten nicht nur bei den Verlagen verbleiben, sondern zunehmen in ein Netz von Data Brokern fließen und damit potentiell Akteuren zugänglich gemacht werden, die einem freien Wissenschaftssystem entgegenstehen - neben kommerziellen Konkurrenten öffentlicher Forschung dürften speziell wissenschaftsfeindliche und –verfolgende Akteure (wie z.B. Regierungen) problematisch zu sehen sein. Wir haben mit Dr. Renke Siems und Prof. Björn Brembs über die Trackingaktivitäten der Verlage und die potentiellen Gefahren gesprochen und einen Blick darauf geworfen welche möglichen Ansätze es gäbe damit umzugehen.

Der Wandel der großen Wissenschaftsverlage vom Content Provider zum Data Analytics Business wird in den zurückliegenden Jahren verstärkt beobachtet und dokumentiert. Das damit auch ein zunehmend umfangreicheres User Tracking stattfindet wurde erst jüngst durch Offenlegungen belegt – immer mehr Verlagsplattformen werden durch eine Vielzahl von Technologien entsprechend aufgerüstet und sind somit in der Lage das Informationsverhalten der Nutzer (insbesondere Hochschulangehöriger) zu tracken, zu speichern, zu analysieren und zu personalisierten Profilen zu aggregieren. Die Gefahr personalisierter Profile ist auch in diesem Bereich sehr kritisch zu betrachten, insbesondere wenn diese Daten nicht nur bei den Verlagen verbleiben, sondern zunehmen in ein Netz von Data Brokern fließen und damit potentiell Akteuren zugänglich gemacht werden, die einem freien Wissenschaftssystem entgegenstehen – neben kommerziellen Konkurrenten öffentlicher Forschung dürften speziell wissenschaftsfeindliche und –verfolgende Akteure (wie z.B. Regierungen) problematisch zu sehen sein. Wir haben mit Dr. Renke Siems und Prof. Björn Brembs über die Trackingaktivitäten der Verlage und die potentiellen Gefahren gesprochen und einen Blick darauf geworfen welche möglichen Ansätze es gäbe damit umzugehen.

Kurzer Nachtrag: mittlerweile ist auch der FAZ-Beitrag von Björn, Renke et. al. erschienen: Auf einmal Laborratte

Wir mussten leider (wieder einmal) auf unser Backup-Aufnahmesetup zurückgreifen und entschuldigen uns für die stellenweise nachteilige Audioqualität.

Dennoch viel Spaß!

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Matthias Fromm


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Shownotes: OSR197 Personalisiertes Tracking von WissenschaftlerInnen durch Verlage



Begrüßung 00:00:00


Björn Brembs; — Renke Siems;.


Vorstellung Björn Brembs 00:00:43


Uni Regensburg; — Professur für Neurogenetik; — OSR098 mit Björn;.


Vorstellung Renke Siems 00:01:43


Uni Bibliothek Tübingen; — Nutzungsleiter; — Fachreferent Sozialwissenschaften; — Open Educational Resources;.


Worum geht's - Tracking? 00:02:34


Cody Hanson; — Blogbeitrag von Cody zum Thema Tracking; — Authentifizierung; — Seamless Access; — Ghostery Browser Add-On; — Datenschutzgrundverordnung; — Scholarly Networks Security Initiative (SNSI); — Sci-Hub; — Washington Post Artikel "Justice Department investigates Sci-Hub founder on suspicion of working for Russian intelligence"; — Schattenbibliothek; — Elsevier; — RELX Group;.


Dürfen Verlage das? Sollen das Verlage dürfen? 00:19:19


DEAL Verträge; — Max Schrems; — Landesdatenschutzbeauftragte; — Art. 15 DSGVO Auskunftsrecht der betroffenen Person;.


Wie ist die politische Lage? 00:26:01


Digital Services Act Package; — National Cyber Security Centre Report "The cyber threat to Universities"; — Science Direct; — ThreatMetrix;.


Haben die Verlage damit gewonnen? 00:33:02


Schultrojaner;.


Ist Open Access die Lösung? 00:34:55


Robert Maxwell; — Ghislaine Maxwell; — Jeffrey Epstein; — Vendor Lock-in; — Elektronisches Laborbuch (Electronic Lab Notebooks); — Mendeley; — Dutch open science deal primarily benefits Elsevier; — Pure (Elsevier); — Forschungsinformationssysteme; — Browserkrieg;.


Was können wir tun? 00:48:27


Governance; — Github; — San Francisco Declaration on Research Assessment (DORA); — Plan S; — ArXiv; — Next Generation Sequencing; — Read or Perish; — DEAL Konsortium; — Publish or Perish; — Open Research Central; — F1000Research; — EU lizensiert F1000Research; — Zeitschriftenkrise;.


Epilog 01:18:22


Forschungsfreiheit; — Peter Hense; — Nina Diercks; — Gesellschaft für Freiheitsrechte; — Julia Reda; — Klage gegen Elsevier (mit Jon Tenant u.a.) vor dem Kartellrecht; — Björns Beschwerde beim Bundesrechnungshof; — Uni Konstanz und die juristische Entscheidung zum Zweitveröffentlichkeitsrecht;.


Epilog 01:32:20


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