Der 23. April ist "Welttag des Buches". Die UNESCO hat diesen Gedenktag 1995 eingerichtet, um das Lesen und die Bücher zu feiern und die Rechte von Autorinnen und Autoren zu stärken. Im Lauf der Zeit mag sich eine gewisse Feierroutine eingestellt haben. Aber spätestens seit Februar vergangenen Jahres stehen solche Gewissheiten und Routinen auf dem Prüfstand. Aufs Neue und drängend stellt sich deshalb die Frage: Was kann die Literatur uns geben in einer Welt des schnellen, aggressiven Worts, die allzu oft geprägt ist von Hass, Gewalt und Krieg? Die Schriftstellerin Julia Franck, 2007 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet und zuletzt gefeiert für ihr Buch "Welten auseinander", denkt in ihrem eindringlichen Essay darüber nach, warum Literatur so bedeutsam und wesentlich ist – und uns unter allen Umständen wichtig bleiben sollte. (Eine Wiederholung vom 23.04.2022)