Computer schreiben eigene Gedichte, Artikel, sogar Drehbücher. Die Texte lesen sich als wären sie von Menschen geschrieben, nur der Inhalt fehlt — wie bei ahnungslosen Stehgreifvorträgen oder Knickzettelspielen. Warum uns gerade das häufig zum Lachen und Weinen bringt erklärt die philosophische Anthropologie.

Wie Texte, Gedichte und Drehbücher uns rühren, obwohl sie keinen Sinn ergeben.

Computer schreiben eigene Gedichte, Artikel, sogar Drehbücher. Die Texte lesen sich als wären sie von Menschen geschrieben, nur der Inhalt fehlt — wie bei ahnungslosen Stehgreifvorträgen oder Knickzettelspielen. Warum uns gerade das häufig zum Lachen und Weinen bringt erklärt die philosophische Anthropologie.


Links und Literatur


Das eingangs zitierte Gedicht „Sonnenblicke auf der Flucht“ (2018) stammt von einem Algorithmus, produziert von der Agentur Tunnel23, erschienen in: Frankfurter Bibliothek 2018. Frankfurt am Main: Brentano-Gesellschaft.


Die ersten Computergedichte stammen wahrscheinlich aus dem Jahr 1959, wie dieser zeitlose Text aus der Computerwoche von 1977 (!) schreibt.


Von schlichter Schönheit, Hannes Bajohr (2018): „Häufigste Vier-Wort-Folgen in Grimms Märchen“, in: Halbzeug. Textverarbeitung. Berlin: Suhrkamp. Zum Beispiel die häufigsten Vier-Wort-Folgen aus den Büchern der Gebrüder Grimm. <3


Viel Spaß kann man mit dem Generative Pretrained Transformer 3 haben, der selbst Texte schreibt. Seinen nicht weniger beeindruckenden Vorgänger GTP-2 kann man hier ausprobieren: https://bellard.org/textsynth/


Sunspring ist der erste Film, der vollständig auf einem durch Markov-Ketten Buchstaben für Buchstaben generierten Drehbuch basiert.


Wer sich schon immer mal wie ein Computer beim Texteschreiben fühlen wollte, kann dies sehr unterhaltsam mit einem Knickzettelspiel nachempfinden.


KI-Kunst rührt uns gerade durch ihre Sinnlosigkeit zum Lachen oder Weinen, oder wie Helmuth Plessner es sagen würde: „In dem Durchbrochensein der normalen Verhältnismäßigkeit unseres Daseins in und mit der Welt, die uns sonst die Reinheit des Seins verdeckt, geraten wir an eine Grenze allen Verhaltens.“ Plessner Helmuth (1982): Ausdruck und menschliche Natur. Gesammelte Schriften VII, Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 374f. Geiler Typ.


Credits


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Vielen herzlichen Dank an Johann Niegl für die Titelmusik und Hans-Jakob Gohr für die Covergestaltung. <3


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