Wenn dich plötzlich im Supermarkt oder in der U-Bahn die Angst überfällt – Journalistin und Bloggerin Antonia Wille kennt das Gefühl sehr gut. Seit ihrem elften Lebensjahr leidet sie an Angoraphobie mit leichter Panikstörung. In dieser Podcast-Folge spricht die Journalistin, Digitalexpertin und Bloggerin bei amazed sehr offen und ehrlich über ihr Leben mit der Krankheit.


Ängste sind ganz normal und ein Gefühl, das jede*r von uns kennt. Was genau ist also eine Angststörung? Sie sei dann gegeben, wenn sie in Situationen kommt, in denen sie eigentlich nicht angebracht ist, und wenn sie uns einschränkt und unsere Gedanken bestimmt, erklärt Antonia Wille. Sie verrät, wie die Krankheit bei ihr erkannt wurde und wie sie sich ausdrückt und wie sie sie in Berufs- und Privatleben beeinflusst: "Mir wird plötzlich ganz schlecht, es steigt in mir auf, mir wird abwechseln warm und kalt, ich bekomme keine Luft mehr, ich fange an zu zittern."


Mittlerweile hat Antonia gelernt, damit zu leben und auch ganz offen darüber zu sprechen, und dass Stärke und Schwäche sich nicht ausschließen.. Das war aber lange Zeit schwer für sie, denn psychischen Krankheiten haftet in unserer Leistungsgesellschaft oft noch ein Stigma an. "Wir haben verlernt, ehrlich zu sagen, dass es ganz normal ist, dass man nicht 24/7 funktioniert." 


So spricht sie über Perfektionsdruck der Gesellschaft und wie sie es geschafft hat, ihre Angst zu umarmen. "Je mehr ich die Angst ignoriert und davongeschoben habe, desto lauter kam sie zurück und hat gesagt: Du wirst mich nicht los." Sie erklärt, wann die Angst kommt, was sie triggert und was ihr Körper ihr signalisiert.


Wie sie damit umgeht und was sie daraus gelernt hat, hat sie auch in ihrem neuen Buch "Angstphase" verarbeitet. "Ich wollte immer schon gern darüber schreiben, weil es ein Teil von mir ist, und hatte immer das Gefühl, ich verschweige etwas." Es sei ein Buch für Menschen mit Angsterkrankung, die sich ein positives Vorbild wünschen, aber auch ein Buch für Menschen, die jemanden mit Angsterkrankung kennen, und die, die sich einen achtsameren Blick aufs Leben wünschen.