Mona Taghavi Fallahpour ist Gründerin des Hamburger Food-Startups kulturchoc, einem Empowerment-Programm, das Frauen nach Flucht oder Migration einen beruflichen Neuanfang ermöglicht. Für ihre Initiative war sie bereits für den deutschen Integrationspreis nominiert. Doch bis dahin war es ein weiter Weg, der begann, als sie als Baby mit ihren Eltern aus dem Iran nach Niedersachsen kam. Die eigene Migrationsgeschichte regte in ihr bald den Wunsch an, für ein Bildungsprogrammen zu arbeiten, immer mit dem Ziel, Menschen mit schwierigen Startbedingungen die Möglichkeit zu geben, das zu tun, was sie möchten.


Für junge Menschen gab es zu der Zeit bereits viele tolle Projekte, aber was war mit erwachsenen Frauen? Müttern? Frauen, deren Qualifikationen in Deutschland nicht anerkannt wurden? So kam ihr die Idee zu einem eigenen Projekt: kulturchoc.


Kulturchoc versteht sich heute als Energielieferant für eine moderne Gesellschaft. Das Startup stellt "korrekte Konfekte" aus fair gehandelten Zutaten aus den Heimatländern der Frauen her und verkauft sie dann auf Märkten. Das Ziel ist sprachlicher und kultureller Austausch auch untereinander, das Knüpfen von Kontakten und schließlich der erfolgreiche Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt.


Solche Unterstützung brauchen zugewanderte Frauen dringend, denn "in den großen Flüchtlingsunterkünften gibt es kaum Vernetzung. Da draußen gibt es viele Angebote, aber wie kommen die Personen aus diesen Unterkünften daran?"


Im Gespräch mit Kasia erzählt Mona von Herausforderungen und gibt Tipps für alle, die sich mit einem Sozialunternehmen selbstständig machen wollen. 


In ihrem Unternehmen hat sie viele Lebensgeschichten gehört, die sie berührt, bewegt und motiviert haben. Sie hat Angst erlebt vor dem Rechtsextremismus und Scheue vor den Deutschen. Sie ermutigt ihre Mitarbeiterinnen, stärkt ihr Selbstbewusstsein und regt Kommunikation mit ihren Mitmenschen an.


Sie spricht auch darüber, wie die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sie und ihre Community beeinflussen, wie das Team darüber informiert wird, wie sie mit Sprachbarrieren kämpfen und auch, wie es ihrer Familie im Iran zurzeit geht.


Und was ist für die Frauen in Hamburg eigentlich der größte Kulturschock? "Das Wetter!"