Reflektiert und rhetorisch versiert bringt Teresa Bücker in ihren Texten Missstände
auf den Punkt. Im Podcast-Interview gibt die Journalistin Denkanstöße
und appelliert an unseren Sinn für Gerechtigkeit.


"Wir
bewegen uns in sehr modernen Blasen", sagt Teresa Bücker. Der
Blick darüber hinaus? Manchmal schwer, aber notwendig.


Seit
Jahren setzt sich die Journalistin, Speakerin und Aktivistin für
Gleichberechtigung ein, sei es in ihrer Position als Chefredakteurin
des Onlinemagazins Edition
F
,
die sie im vergangenen Jahr niederlegte, oder in ihrer aktuellen
Kolumne "Freie
Radikale"
 im
SZ Magazin.


Dort
hinterfragt sie derzeit regelmäßig aktuelle gesellschaftliche und
politische Diskurse und liefert Ideen für andere Perspektiven, für
konstruktiven Meinungsaustausch, für kleine Revolutionen. Was
daran so radikal ist? Die Idee hinter der Kolumne sei, dass "im
gesellschaftlichen Diskurs oft Ideen und Vorstöße schnell abgetan
werden als überhaupt nicht umsetzbar und viel zu feministisch
gelten." So öffnet sie Diskussionsräume und zeigt klug,
reflektiert und rhetorisch ausgefeilt: "Es gibt nicht nur A und
B, sondern ganz viel dazwischen."


Feminismus
ist unbequem. Feminismus ist kräftezehrend. Und die Realität sieht
ganz anders aus als das Gesetz. "Ich hab ein Problem mit dieser
theoretischen Gleichberechtigung." Warum das so ist und
warum der Begriff Feminismus noch immer eine Stigmatisierung erfährt,
überlegen Teresa und Kasia im Gespräch: "Der Begriff
Feminismus steht für eine menschlichere Welt – und was ist
schlecht daran?"


Sie
spricht über die Themen, die für sie derzeit die wichtigsten des
Feminismus sind, Themen, die wir neu-, weiter- und umdenken müssen.
Es geht um Armut und Gewalt und einen Blick für alle Frauen,
unabhängig von sozialdemografischen Merkmalen. Es geht darum,
Antworten für die kommende Generation zu finden und ihr Hoffnung zu
geben. Es geht um das Persönliche und das Politische und das, was
sie verbindet. Um Konfrontation und Abgrenzung, Reflexion und
Solidarität, um den Zusammenhang von Journalismus und Demokratie.


Mit
einem zukunftsorientierten Ansatz spinnt sie Gedankennetze
und gibt Impulse. Außerdem verrät sie, wie sie selbst zur
Feministin wurde – und was die katholische Kirche damit zu tun hat
– und wie sie mit Trollen umgeht. Sie schmunzelt: "Auch
alte Männer schreiben mir sehr freundliche E-Mails."