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Die Episoden werden thematisch und nicht nach Erscheinungsdatum nummeriert. Für einen chronologischen Durchgang zur europäischen Geschichte sollten die Episoden nach Namen sortiert werden.


schwarze0fm hatte als Hobbyprojekt begonnen - inzwischen habe ich aber durch Auftragsproduktionen und Crowdfunding die Möglichkeit gewonnen, mehr und bessere Folgen für Geschichte Europas zu produzieren. Das Prinzip "schwarze Null" bleibt - die Einnahmen werden verwendet, für mich Rahmenbedingungen zu schaffen, den Podcast zu betreiben und weiterzuentwickeln. In dieser Folge habe ich das ausführlich erklärt.


This episode of "Geschichte Europas" by schwarze0fm (Tobias Jakobi) first published 2023-05-16.


CC-BY 4.0: You are free to share and adapt this work even for commercial use as long as you attribute the original creator and indicate changes to the original.


Quellentranskript


Alljährlich, wenn der Frühling kommt, und die Luft sich wieder
bevölkert mit unzähligen frohen Geschöpfen, wenn die Störche, zu
ihren alten nordischen Wohnsitzen zurückgekehrt, ihren stattlichen
Flugapparat, der sie schon viele Tausende von Meilen weit getragen,
zusammenfalten, den Kopf auf den Rücken legen und durch ein
Freudengeklapper ihre Ankunft anzeigen, wenn die Schwalben ihren
Einzug gehalten, und wieder in segelndem Fluge Straße auf und
Straße ab mit glattem Flügelschlag an unseren Häusern entlang und an
unseren Fenstern vorbei eilen, wenn die Lerche als Punkt im Äther
steht, und mit lautem Jubelgesang ihre Freude am Dasein verkündet,
dann ergreift auch den Menschen eine gewisse Sehnsucht, sich
hinaufzuschwingen, und frei wie der Vogel über lachende Gefilde,
schattige Wälder und spiegelnde Seen dahinzugleiten, und die
Landschaft so voll und ganz zu genießen, wie es sonst nur der Vogel
vermag.
Wer hätte wenigstens um diese Zeit niemals bedauert, dass der
Mensch bis jetzt der Kunst des freien Fliegens entbehren muss, und
nicht auch wie der Vogel wirkungsvoll seine Schwingen entfalten
kann, um seiner Wanderlust den höchsten Ausdruck zu verleihen?
Sollen wir denn diese Kunst immer noch nicht die unsere nennen, und
nur begeistert aufschauen zu niederen Wesen, die dort oben im blauen
Äther ihre schönen Kreise ziehen?
Soll dieses schmerzliche Bewusstsein durch die traurige Gewissheit
noch vermehrt werden, dass es uns nie und nimmer gelingen wird,
dem Vogel seine Fliegekunst abzulauschen?
Oder wird es in der Macht des menschlichen Verstandes liegen, jene
Mittel zu ergründen, welche uns zu ersetzen vermögen, was die Natur
uns versagte?
Bewiesen ist bis jetzt weder das Eine noch das Andere, aber wir
nehmen mit Genugtuung wahr, dass die Zahl derjenigen Männer stetig
wächst, welche es sich zur ernsten Aufgabe gemacht haben, mehr
Licht über dieses noch so dunkle Gebiet unseres Wissens zu
verbreiten.
Die Beobachtung der Natur ist es, welche immer und immer wieder
dem Gedanken Nahrung gibt: "Es kann und darf die Fliegekunst nicht
für ewig dem Menschen versagt sein."
Wer Gelegenheit hatte, seine Naturbeobachtung auch auf jene großen
Vögel auszudehnen, welche mit langsamen Flügelschlägen und oft mit
nur ausgebreiteten Schwingen segelnd das Luftreich durchmessen,
wem es gar vergönnt war, die großen Flieger des hohen Meeres aus
unmittelbarer Nähe bei ihrem Fluge zu betrachten, sich an der
Schönheit und Vollendung ihrer Bewegungen zu weiden, über die
Sicherheit in der Wirkung ihres Flugapparates zu staunen, wer endlich
aus der Ruhe dieser Bewegungen die mäßige Anstrengung zu
erkennen und aus der helfenden Wirkung des Windes auf den für
solches Fliegen erforderlichen geringen Kraftaufwand zu schließen
vermag, der wird auch die Zeit nicht mehr fern wähnen, wo unsere
Erkenntnis die nötige Reife erlangt haben wird, auch jene Vorgänge
richtig zu erklären, und dadurch den Bann zu brechen, welcher uns bis
jetzt hinderte, auch nur ein einziges Mal zu freiem Fluge unseren Fuß
von der Erde zu lösen.
Aber nicht unser Wunsch allein soll es sein, den Vögeln ihre Kunst
abzulauschen, nein, unsere Pflicht ist es, nicht eher zu ruhen, als bis
wir die volle wissenschaftliche Klarheit über die Vorgänge des
Fliegens erlangt haben. Sei es nun,
dass aus ihr der Nachweis hervorgehe: "Es wird uns nimmer gelingen,
unsere Verkehrsstraße zur freien willkürlichen Bewegung in die Luft
zu verlegen," oder dass wir an der Hand des Erforschten tatsächlich
dasjenige künstlich ausführen lernen, was uns die Natur im
Vogelfluge täglich vor Augen führt.
So wollen wir denn redlich bemüht sein, wie es die Wissenschaft
erheischt, ohne alle Voreingenommenheit zu untersuchen, was der
Vogelflug ist, wie er vor sich geht, und welche Schlüsse sich aus ihm
ziehen lassen.

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