Kürzlich habe ich eine neue Folge aufgenommen - sogar ziemlich pünktlich und mit neuem Mikrofon! Allerdings ist "neu" nicht gleichbedeutend mit "gut" und so hat es die Aufnahme nie in das Internet raus geschafft. Stattdessen gibt es nun einen Blogpost, bitteschön:

Wie das halbe Internet auch stehe ich total auf Game of Thrones. Besonders die Lords und Ladys im Norden tragen immer Umhänge und ich mache es ihnen Zuhause nach, indem ich mir eine Sofadecke um die Schultern werfe und zum Klo stolziere als sei ich Cersei Lannister, die durch den Schlossgarten schreitet und dabei Intrigen schmiedet. Irgendwann hat mir meine Sofadecke aber nicht mehr gereicht und als ich einmal mehr Carice Van Houten in ihrer Reitkleidung sah, dachte ich mir: Ich will auch sowas! Gemeint war der rote Umhang und zufällig hatte ich einen Strang Wollemeise Lace in Zimtapfel,  einem ähnlich dramatischen Rot,  in meinem Vorrat, also war die Sache beschlossen: Ich bekomme eine Sandbank.




Ich habe mich lange davor gedrückt, sie zu stricken: Erst hat sie mir einfach nicht besonders gefallen (ich bin ein sehr langsamer Mitläufer und brauche eine ausgiebige Dauerexposition, um endlich mit zu ziehen ;) ) und dann war ich abgeschreckt, weil man vielerorts nachlesen kann, wie schwierig die Anleitung nachzuvollziehen sei. Irgendwann war das Habenwollen aber größer als die Skepsis bezüglich der Anleitung, also habe ich es gewagt. Um es kurz zu machen: Ich hatte keine Schwierigkeiten mit der Anleitung, habe es mir bei der Kante allerdings einfach gemacht. Meine Notizen findet ihr hier.



Die ersten drei Wiederholungen gingen sehr schleppend, weil ich eigentlich gar keine Zeit hatte und nur dann und wann eine Runde dran gesessen habe. Aber dann kamen die Ferien und in drei Wochen habe ich dann den Rest quasi am Stück runter gestrickt. Was mir sehr dabei geholfen hat, ist das Abstreichen der Runden auf einem Notizzettel als kleine Meilensteine. Gefordert hat mich zum Schluss der Rand: Ich hasse es Rippenmuster zu stricken und muss mich immer zwingen eine anständige Länge zu produzieren. Hier waren es 18 Runden, bis ich endlich abketten konnte. Ich habe die Maschen nicht gezählt, aber es waren verdammt viele...






Am schönsten finde ich an der Sandbank diese Ecken im schmalen Rippenmuster. Außerdem liebe ich den Glanz des Garns. Auf mich wirkt meine Sandbank total edel (so edel, wie ein Strickstück nun mal wirken kann ;D ) und ich bin begeistert.


Ich habe 260g verstrickt und die Sandbank reicht mir etwas über den Hosenbund, was okay ist. Bei der nächsten Sandbank werde ich aber eine Wiederholung mehr stricken und damit hoffentlich mehr Tiefe bekommen. Ich würde euch gern die Rückansicht zeigen, aber als ich die Fotos geschossen habe, zog bald Regen auf und ich kam nicht mehr dazu.

Apropos nächste Sandbank: Nachdem ich abgekettet hatte, war ich komplett orientierungslos und wusste nicht, was ich stricken sollte. Ich war im Rhytmus der Endlosrunden gefangen und außerdem furchtbar verliebt in mein Tuch.  Also habe ein ähnliches Muster gesucht und schließlich einen Viajante angeschlagen. Den Viajante fand ich ewig SO schrecklich und jetzt habe ich doch ein altes Garn aus meinem Vorrat gezogen und angefangen. Ich verstricke Zitron Filigran in der Farbe Rauchblau.



Lieber hätte ich einen Viajante in Sockenwollstärke und einem tiefen Königsblau, aber irgendwann muss auch gut sein mit der ganzen Hamsterei und die Vorräte müssen weg. Ob mir der Poncho steht und ich mich darin wohl fühlen werde, weiß ich nicht. Aber wenn nicht, habe ich ein neues Dreieckstuch, ich kann also nur gewinnen.