Romantisch ist an diesem Film genau gar nichts, auch wenn der deutsche Untertitel es behauptet. Paul Verhoevens SPETTERS fängt an wie ein Teenie-Film, mit jugendlichen Proleten auf ihren Motorrädern. Aber irgendwann fällt auf, dass diese Backfische ausgesprochen grausam miteinander umgehen. Dass ihre angebliche Freundschaft eher Wettbewerb ist, ihre Sexualität bestimmt von Machtverhältnissen. Spätestens, wenn sie Jagd auf Schwule machen, wird klar: klassisches Coming-of-Age ist das hier ganz bestimmt nicht. Wir reden darüber, wie Verhoeven und sein Drehbuchautor unsere Erwartungen an den Jugendfilm, den Sportfilm, das Beziehungsdrama nutzen, um den Zuschauer in eine dunkle Gasse zu locken und ihm mit dem Baseballschläger eins über zu ziehen. Wie Jost Vacanos fantastische Kameraarbeit immer beides ist: aufregende, sinnliche Genre-Ästhetik und finstere Dekonstruktion. Und wie dieser Film schon genau wusste, wie die 80er werden sollten.

Zusammenfassung

Romantisch ist an diesem Film genau gar nichts, auch wenn der deutsche Untertitel es behauptet. Paul Verhoevens SPETTERS fängt an wie ein Teenie-Film, mit jugendlichen Proleten auf ihren Motorrädern. Aber irgendwann fällt auf, dass diese Backfische ausgesprochen grausam miteinander umgehen. Dass ihre angebliche Freundschaft eher Wettbewerb ist, ihre Sexualität bestimmt von Machtverhältnissen. Spätestens, wenn sie Jagd auf Schwule machen, wird klar: klassisches Coming-of-Age ist das hier ganz bestimmt nicht. Wir reden darüber, wie Verhoeven und sein Drehbuchautor unsere Erwartungen an den Jugendfilm, den Sportfilm, das Beziehungsdrama nutzen, um den Zuschauer in eine dunkle Gasse zu locken und ihm mit dem Baseballschläger eins über zu ziehen. Wie Jost Vacanos fantastische Kameraarbeit immer beides ist: aufregende, sinnliche Genre-Ästhetik und finstere Dekonstruktion. Und wie dieser Film schon genau wusste, wie die 80er werden sollten.

Daten & Verfügbarkeit

Spetters, NL 1980, Regie: Paul Verhoeven

Wir haben die Blu ray von Koch Media gesehen: großartig restauriertes Bild und ein Audiokommenetar von Paul Verhoeven, der wie immer maximal unterhaltsam ist. Die Deluxe-Edition, ebenfalls von Koch, hat wesentlich mehr Extras.

Rechtliches

Für den Podcast wurden Soundeffekte von der Seite Freesound.org verwendet (Beschreibungen in Englisch):

Film Projector Countdown.flac by qubodup, licensed under Creative Commons 3.0 Attribution, the original file was edited (shortend) and is part of a mix of several sound layers.zeissIkon_4ton.mp3 by al_sub, licensed under Creative Commons 3.0 Attribution, the file was not changed, but is part of a mix of several sound layers.film_static_03.wav by joedeshon, licensed under Creative Commons 1.0 Universal (public domain)Old Film optical track Surface Noise by JohnsonBrandEditing, licensed under Creative Commons 1.0 Universal (public domain)sonVidage2.WAV by gouvradou, licensed under Creative Commons 1.0 Universal (public domain)

Thanks to all creators and the community of freesond.org!

Special Thanks

Ein besonderer Dank geht an Florian Hoffmann, der unseren bescheidenen Intro-Text wie ein Ereignis hat klingen lassen. Alle unsere Versuche, ihn mit Nachbearbeitung auf unser Niveau herabzuziehen, sind zum Glück fehlgeschlagen.

Der Beitrag Episode 086: Spetters, 1980 erschien zuerst auf Ein Filmarchiv.