Helmut Käutner bekommt 1943 von den Nazis grünes Licht für – so hieß der Film damals noch – „Große Freiheit“. Man erwartet einen Prestigefilm, leicht Varieté-mäßig angehaucht, in dem wehmütige, singende Seefahrer und lustige Matrosen auf Landgang vom Kriegsgeschehen ablenken sollen. Sogar teuer in Farbe darf Käutner drehen – endgültiger Beweis dafür, dass die Propagandamaschinerie sich viel verspricht von dem Projekt. Heraus kam aber etwas ganz anderes: ein Film, in dem Hamburg kosmopolitisch ist, ein Schmelztiegel ohne einen Hauch von völkischem Unfug. Eine Weltstadt, in der sich die Menschen von der Traditionslenkung lösen und Individuen werden dürfen, mit allen positiven wie negativen Folgen. Wo Hannes, der Matrose und Troubadour gespielt von Hans Albers, kein gestandener deutscher Held ist, sondern angeknackster Narzisst voller Fehler – so wie alle anderen Figuren in diesem Film. Wir unterhalten uns über die generische Brüchigkeit der Großen Freiheit, über die grandiose Farbfotografie, die kleinen und großen subversiven Gesten in der Inszenierung.

Zusammenfassung

Helmut Käutner bekommt 1943 von den Nazis grünes Licht für – so hieß der Film damals noch – „Große Freiheit“. Man erwartet einen Prestigefilm, leicht Varieté-mäßig  angehaucht, in dem wehmütige, singende Seefahrer und lustige Matrosen auf Landgang vom Kriegsgeschehen ablenken sollen. Sogar teuer in Farbe darf Käutner drehen – endgültiger Beweis dafür, dass die Propagandamaschinerie sich viel verspricht von dem Projekt. Heraus kam aber etwas ganz anderes: ein Film, in dem Hamburg kosmopolitisch ist, ein Schmelztiegel ohne einen Hauch von völkischem Unfug. Eine Weltstadt, in der sich die Menschen von der Traditionslenkung lösen und Individuen werden dürfen, mit allen positiven wie negativen Folgen. Wo Hannes, der Matrose und Troubadour gespielt von Hans Albers, kein gestandener deutscher Held ist, sondern angeknackster Narzisst voller Fehler – so wie alle anderen Figuren in diesem Film. Wir unterhalten uns über die generische Brüchigkeit der Großen Freiheit, über die grandiose Farbfotografie, die kleinen und großen subversiven Gesten in der Inszenierung.

Daten & Verfügbarkeit

Große Freiheit Nr. 7, DE 1944, Regie: Helmut Käutner

Wir haben die wunderbare Restaurierung der Murnau-Stiftung auf der Blu ray von Universum gesehen: leider weitestgehend befreit von Extras, aber visuell atemberaubend.

Rechtliches

Für den Podcast wurden Soundeffekte von der Seite Freesound.org verwendet (Beschreibungen in Englisch):

Film Projector Countdown.flac by qubodup, licensed under Creative Commons 3.0 Attribution, the original file was edited (shortend) and is part of a mix of several sound layers.zeissIkon_4ton.mp3 by al_sub, licensed under Creative Commons 3.0 Attribution, the file was not changed, but is part of a mix of several sound layers.film_static_03.wav by joedeshon, licensed under Creative Commons 1.0 Universal (public domain)Old Film optical track Surface Noise by JohnsonBrandEditing, licensed under Creative Commons 1.0 Universal (public domain)sonVidage2.WAV by gouvradou, licensed under Creative Commons 1.0 Universal (public domain)

Thanks to all creators and the community of freesond.org!

Special Thanks

Ein besonderer Dank geht an Florian Hoffmann, der unseren bescheidenen Intro-Text wie ein Ereignis hat klingen lassen. Alle unsere Versuche, ihn mit Nachbearbeitung auf unser Niveau herabzuziehen, sind zum Glück fehlgeschlagen.


Der Beitrag Episode 080: Große Freiheit Nr. 7, 1944 erschien zuerst auf Ein Filmarchiv.