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Heute möchte ich Sie wieder einmal mitnehmen an den Gardasee. Wir begeben uns nach Gardone Riviera oder, besser gesagt, in die Nähe dieses Ortes am Westufer vom Gardasee. Nördlich des Ortes und oberhalb vom See befindet sich ein sehr großes Anwesen mit Parks, Museen, Bibliotheken etc. Wir sprechen vom „Vittoriale degli Italiani“.Erworben hat dieses Anwesen einst der italienische Dichter Gabriele d’Annunzio, der in Deutschland so gut wie keine Bedeutung hat.


Zunächst, Anfang 1921, hat d’Annunzio allerdings die ehemalige Villa des Kunsthistorikers Henry Thode nur gemietet. Nach zwei Monaten empfing er dort erstmals den italienischen Politiker und späteren faschistischen Diktator Benito Mussolini. Ende Oktober desselben Jahres erwarb er dann das Anwesen - einschließlich Inventar: unter anderem gehörte eine 6000 Bände umfassende Bibliothek dazu. Nach dem Erwerb beauftragte d’Annunzio den Architekten Giancarlo Maroni mit dem Umbau der Villa.Der Villa gab er den Namen Prioria und den Teil des Gartens, in dem vorher eine Reihe von Gedenksäulen aufgestellt wurden, nannte er Il Vittoriale, eine Bezeichnung, die später für den gesamten Komplex Verwendung fand. Am 22. Dezember 1923 vermachte er den Vittoriale in einer Schenkungsurkunde dem „italienischen Volk“.


In den Jahren 1924 und 1925 trafen einige größere militärische Ausstellungsstücke ein: Das Flugzeug, mit dem d’Annunzio gegen Ende des Ersten Weltkrieges am Flug über Wien teilnahm, ein Torpedoboot, das Vorschiff des Panzerkreuzers Puglia und ein Wasserflugzeug. D’Annunzio erwarb die in der Nähe der Prioria gelegene Villa Mirabella sowie das ehemalige Hotel Washington. Das Gelände wurde um ein kleines Hafenbecken mit dazugehörendem Turm sowie die Anlage Portico del Parente erweitert.Bis zu seinem Tod im Jahr 1938 entwickelte D’Annunzio gemeinsam mit seinem Architekten Maroni weitere Pläne, die zum Teil erst nach seinem Tod realisiert wurden. Das Freilichttheater beispielsweise wurde erst 1953 fertiggestellt, das Mausoleum im Jahre 1955 und das Kriegsmuseum im Juni 2000.Auch wenn ich mit Kriegsgeschehen und dergleichen nichts am Hut habe, so muß ich doch zugeben, dass das gesamte Anwesen, die gesamte Anlage äußerst beeindruckend ist. Faszinierend fand ich damals einen Teil der Bibliothek: Ganz besonders wertvolle „Schätze“ waren in einem gesonderten Raum untergebracht, der dem „normalen“ Publikum eigentlich nicht zugänglich ist. Wir waren dort, bevor die eigentliche Saison startete und so hat uns ein freundlicher Bediensteter die Tür zum Heiligtum aufgeschlossen, und wir durften ganz kurz diese Räumlichkeiten betreten. Ich denke, das ist heute nicht mehr denkbar.


Auch sehr interessant: das auf dem Anwesen befindliche Freilufttheater, welches ca. 1500 Personen Platz bietet. Hier finden jährlich zahlreiche Aufführungen der unterschiedlichsten Art statt, die von Ballett über Klassikkonzerte bis zu Jazz- und Rockkonzerten reichen.


Ansonsten ist die gesamte Anlage wie ein riesengroßer Park angelegt, durch den es sich herrlich flanieren läßt. Und die Lage – oberhalb vom Gardasee – hat natürlich auch etwas ganz Besonderes und Faszinierendes.


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