Im ersten Teil unserer Podcast-Reihe zu feministischen Dystopien sprechen wir über die "Mutter" dieses Genres. Margaret Atwoods Buch erlebt, obwohl schon 1985 erschienen, spätestens seit der gleichnamigen Serien-Verfilmung im Jahr 2017 eine Renaissance. Auch die Trump-Präsidentschaft in den USA, in der die hart erkämpfte Gleichstellung zwischen Männern und Frauen zu erodieren scheint, macht das Buch plötzlich wieder aktuell.

Wie könnte unsere Zukunft aussehen? Wie stabil ist die scheinbare Gleichstellung zwischen den Geschlechtern? Was braucht es, damit alles in sich zusammenfällt?

Ich habe funktionstüchtige Eierstöcke.
Ich habe noch eine Chance.
(Margaret Atwood in “Der Report der Magd”)

Achtung! Diese Folge enthält Spoiler!

Seit Beginn unseres Podcasts wollten wir Folgen zum Thema feministische Dystopien aufnehmen. Dass wir dabei mit der “Mutter” dieses Genres, Magaret Atwood, starten, war ebenfalls klar. Und das obwohl die kanadische Autorin gar kein feministisches Buch schreiben wollte und sich mit dem Begriff “Feminismus” schwer tut. Wie passt das zusammen?

Margaret Atwoods Kult-Roman “Der Report der Magd” gilt als Dystopie – die Vorstellung einer albtraumhaften Welt – obwohl alles, was die Autorin darin schildert, irgendwo auf der Welt schon einmal passiert ist. 

Obwohl schon 1985 erschienen, erlebt das Buch spätestens seit der gleichnamigen Serien-Verfilmung im Jahr 2017 eine Renaissance. Auch Ex-US-Präsident Trump, der die Gleichstellung zwischen Männern und Frauen mit Füßen tritt, macht das Buch plötzlich wieder aktuell. Es behandelt Themen rund um Geschlecht und Geschlechterverhältnisse, was viele Leser*innen zu einer feministischen Lesart angeregt hat.

Wir besprechen in der aktuellen Folge, welche Zukunftsvision Margaret Atwood geschaffen hat und warum das Buch für uns doch (k)eine feministische Dystopie ist.

***KORREKTUR***

Wir wollen noch eine Sache richtigstellen: In dieser Folge sprechen wir darüber, auf welche biblische Geschichte sich das Buch “Der Report der Magd” stützt. Es gibt nämlich in diesem autokratischen Staat das System, dass Mägde für Ehefrauen Kinder gebären sollen, wenn diese unfruchtbar sind. Diese Art Leihmutterschaft kommt in der Bibel an mehreren Stellen vor, und diese Geschichten haben wir durcheinandergewürfelt. Nun also die Richtigstellung: Margaret Atwoods Buch bezieht sich auf die Geschichte von Lea und Rahel, beide Ehefrauen Jakobs. Beide wenden sich an ihre Mägde, damit sie an ihrer Stelle Kinder – oder mehr Kinder – „für“ ihren Ehemann gebären können. Außerdem gibt es in der Bibel die Geschichte von Sarah – der Ehefrau Abrahams – die lange Zeit keine Kinder bekommen konnte, und deshalb ihrer Sklavin Hager den Auftrag erteilte, mit Abraham ein Kind zu zeugen. Wir entschuldigen uns für den Fehler und werden das nächste Mal in unserer Bibelrecherche genauer sein

***WERBUNG***

Sponsor dieses Podcasts ist der Haymon Verlag. Informationen zum
vorgestellten Buch sowie weitere Inspiration findest du unter:
www.haymonverlag.at

Quellen:

Alderman, Naomi, “Dystopian Dreams: How Feminist Science Fiction Predicted the Future”, The Guardian, 25.3.2017, https://www.theguardian.com/books/2017/mar/25/dystopian-dreams-how-feminist-science-fiction-predicted-the-future

Atwood, Margaret, The Handmaid’s Tale, New York: Vintage, 2017 [1985].

Atwood, Margaret, “The Handmaid’s Tale: A Feminist Dystopia?” In: Marta Dvorak (Hrsg.), Lire Margaret Atwood: The Handmaid’s Tale, Rennes: Presses universitaires de Rennes, 1999 (Erstellungsdatum: 29.10.2020), http://books.openedition.org/pur/30511

Dhúill, Caitríona, Sex in Imagined Spaces: Gender and Utopia from More to Bloch. Oxford: Legenda, 2009.

Dhúill, Caitríona, “Utopian Bodies: Sexuality and Reproduction in Alternative Worlds” (Vorlesung), Vergleichende Literaturwissenschaften, Universität Wien, 6.4.-29.6.2016.

Ditum, Sarah, “Never-ending Nightmare: Why Feminist Dystopias Must Stop Torturing Women”, The Guardian, 12.5.2018, https://www.theguardian.com/books/2018/may/12/why-the-handmaids-tale-marks-a-new-chapter-in-feminist-dystopias

EW Staff, “Emma Watson Interviews Margaret Atwood About The Handmaid’s Tale”, Entertainment Weekly, 14.7.2017, https://ew.com/books/2017/07/14/emma-watson-interviews-margaret-atwood-handmaids-tale/

Field, Shivaune, “Author Margaret Atwood On Why ‘The Handmaid’s Tale’ Resonates In 2018”, Forbes, 31.7.2018, https://www.forbes.com/sites/shivaunefield/2018/07/31/author-margaret-atwood-on-why-the-handmaids-tale-resonates-in-2018/

Gilbert, Sophie, “The Remarkable Rise of the Feminist Dystopia”, The Atlantic, 4.10.2018, https://www.theatlantic.com/entertainment/archive/2018/10/feminist-speculative-fiction-2018/571822/

Oppenheim, Maya, “Margaret Atwood: Feminism Is Not About Believing Women Are Always Right”, Independent, 18.7.2017, https://www.independent.co.uk/arts-entertainment/books/news/margaret-atwood-handmaids-tale-author-feminism-women-not-always-right-a7847316.html

Penny, Laurie, “In Science Fiction, the Future is Feminist”, The Guardian, 14.6.2017, https://www.theguardian.com/commentisfree/2017/jun/14/feminist-science-fiction-naomi-alderman-the-power-handmaids-tale-mainstream

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