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Folge 58: Berufswunsch Klimaaktivist und was das mit einer Hundeschule gemein hat

Berufswunsch: Klimaaktivist? Frisch von der Schule oder der Uni und keine Firma will euch haben?

Ihr findet keine Firma, die versteht, dass man nach 5 Stunden Cappuccino trinken und stundenlang völlig verblödete Gedanken für unnütze Dinge zu erörtern, einfach mal Zeit für Pilates, Yoga oder den Trainer-Kurs für Psychologie auf einem virtuellen Standup-Paddel-Board mit veganem Angrillen im Februar einfach machen muss. Ja, das sind sehr schwere Entscheidungen!

Tja, es ist nicht mehr so einfach, wie vor 40 Jahren! Da konnten eure Eltern einfach auf die Straße gehen, mit Kerzen und Gleichgesinnten noch direkt für den Umweltschutz, gegen Atomraketen oder den Erhalt der Molche von Dorfweiher demonstrieren. Da hat man sich auch gegen die Wasserwerfer der Polizei oder dem Löschfahrzeug der Dorf-Feuerwehr entgegen gestellt, und manchmal den Respekt des Gegner bekommen, weil man 2 Sekunden dem Wasserstrahl stand gehalten hat!

Heute besteht die allgemeine Auffassung, dass man Ungerechtigkeiten oder Dinge, die einfach falsch in der Gesellschaft sind, ganz anders angehen muss. Heute braucht man eine Strategie, Facebook-Gruppen und Kontakte.

Lauter Protest auf der Straße, das geht nicht, nein das reicht nicht mehr aus. Obwohl, die Klamotten von damals schon irgendwie cool waren. Aber wenn man in dieser Art und Weise den Protest aufnehmen würde,da wird die Omma in Sozialbau an der Ecke sich ja bedroht fühlen und mit Erinnerungen aus Ihrer Zeit konfrontiert, als sie noch barfuß im Winter vor den deutschen Schäferhunden der … weglief… Nein, so etwas darf man heute nicht mehr machen!

Keine Angst eure Organisation, äh… Generation hat die Lösung -> werde Klimaaktivist. Gender-gerecht und dem designierten Gesellschaftsrat entsprechend, kann man hier eine Karriere als Rettungs-Hund, nein, … Klima-Rettungs-Aktivist oder -in anstreben.

Du lernst dort dich auf Kommando hinzusetzen, Dich auf deinem Platz vehement gegen Polizisten oder bekloppten SUV-Fahrern zu wehren, den Kleber schön auf deiner Hand zu verteilen und die Hand dann neben Dir an einen Gegenstand aufzulegen.

Die Wahl des Gegenstandes ist wichtig, da mobile Gegenstände dazu führen, dich wie an einer Leine bei Fuß abführen. Aber das lernt man ja dann auch in der Aktivisten-Schule im Teil 2, der Activity-Kurs, Donnerstag Abend auf der Wiese neben der vhs.

Wer so richtig bellen kann und sich so hervor hebt, der hat die einmalige Chance noch weitere Kommandos zu lernen. Der bekommt die Chance, wenn auch nur an der Social-Media-Leine, neben Größen bzw Alpha-Hündinnen, wie Gretha oder Luisa zu stehen und vielleicht für das Fernsehen oder größerem entdeckt zu werden.

Aber Achtung, man darf nicht zu laut bellen oder den Agility-Kurs zu schnell und zu gut durchlaufen, weil man ansonsten mit Rudelkämpfen höherer Rudelmitglieder schnell konfrontiert wird. Die haben sich Ihre Position auch hart mit Interviews und Talk-Runden erkämpft und geben dieses Lieblingsspielzeug auch nicht freiwillig her.

Aber mit dieser Ausbildung kann man auch ohne Uni mit einem Einstiegsgehalt von mittleren ein Tausend Euro beruflich die Welt retten. Ihr müsst nur eure Helikopter- bzw. Kampfhubschrauber-Moms davon überzeugen, dass sich gegen die Obrigkeit zu stellen, bzw. SITZ-PLATZ-KLEB‘ zu lernen, wichtiger ist als ein Studium in Medizin oder Jura. Ich glaube, dass sie es verstehen werden.

Grundsätzlich halten Klimaaktivisten und -innen zusammen, das ist ein Wunder, weil sie sich noch nicht zusammen geklebt haben. Aber auch die blödesten Aktionen, die ein Mitglied macht, werden vom Alphatieren gut und gerne als Privataktion und deshalb in der Entscheidung außerhalb des Rudels gesehen. Da können nur die Helikopter- bzw. Kampfhubschrauber Mütter helfen.

Auch bei Fehlern, die so mancher Klimaaktivist oder -in macht, wie z.B. die Mitglieder-Liste in der Cloud frei zur Verfügung zustellen, wird einfach ignoriert und tot geschwiegen oder wenn die bourgeoise Spießergesellschaft es halt so will vor Zugriffen geschützt. Oder aber wir, die bourgeoisen Spießer, haben nicht verstanden, dass diese frei zugängliche Liste der virtuelle Baum ist, an dem jeder Klimaaktivist und -in ihre Gesinnung und Ihre Vor- und Nachlieben wie z.B. einen Steckbrief in solch einer Liste gerne mit der Welt teilen. Auch ob man oder -in bereit ist, in den Klimaaktvisten und -innen-Zwinger zu gehen ist eine Tatsache, die andere Klimaaktivisten und -innen wissen sollten.

Und wie bei jedem anstrengenden Job, bei dem man in ganz Deutschland oder Europa herumreisen muss, muss man aufpassen, dass man bei diesen nationalen Revierkämpfen nicht vor die Hunde geht.

Aber die Organisation, ääähhh … , das Rudel, NEIN …, entschuldigt, wo habe ich nur meine Leckerlis und meinen Kopf, die letzte Generation schert sich da wenig, wo man sich erholt, ob Travemünde, München, Bali oder Seychellen. Egal, Hauptsache die Klimaaktivisten und -innen erholen sich Urlaub! Dies gilt für alle Hündinnen und Rüden!

Nach solch vielen Aktionen ist es wichtig sich auch einmal zu entspannen. Schließlich gehört man zur Letzten Generation auf Erden, oder war es die, die als letztes die Welt noch retten kann? Warum tut’s sie’s dann nicht? Es kann auch sein, dass diese Fellnasen und -innen die letzten auf Erden sein werden. Glaub ich zwar nicht, könnt‘ aber sein.

So manch ein Klimaaktivist und -in kam aber doch bei seinem Urlaub am Ende noch in die Bredouille, die Rückreise sehr kreativ zu planen, weil diese dann mit Argusaugen von den Letzte-Generationen-wir-sind-die-einzigen-die-die-Welt-retten-wollen-Alpha-Tierchen-Frauchen Gretha und Luisa (verstanden?) und den Spießern beobachtet werden. Geht da was schief, steht der Platz nicht mehr neben Alpha-Frauchens Sofa. Und Leckerlis gibt’s dann auch keine mehr und man darf als letzter was zu Essen aus dem vietnamesischen Vegan-Foodi-Truck holen, der schon bei euren Eltern in den 80er Jahren Press-Form Currywürschte und Industrie-Döner bei den Demonstrationen verkaufte.

Leider gibt es auch einen Wermutstropfen. Was unterscheidet nun einen gelernten Klimaaktivisten und -innen der letzten Generation von Absolventen der Hundeschule? Wenn man schon sooooo viele Kommandos lernt?

Nun ja, man kann als Klimaaktivist oder -in auf alle Fälle den Mut haben und die Gesellschaft dazu bringen das Klima und den Lebensraum für alle Lebewesen auf dieser Welt zu retten, in dem man:

Nachhaltig lebt

Andere dazu animiert, Müll zu sammeln und besser noch erst gar nicht so viel Müll zu produzierte (auch digital nicht)

einen Bau pflanzen

zuerst Taten machen und anschließend die Gemeinschaft der Menschen zu diesem Projekt mitnehmen

Es ist richtig. Es betrifft uns alle, die Welt für das Leben auf der Erde zu erhalten, doch wie auch bei der Erziehung der Hunde ist es richtig, nicht mit Gewalt oder Bestrafung zu handeln, sondern mit positiver Bestärkung und mehrfachen Wiederholen das Verhalten der Gesellschaft zu ändern.

So sollte es gelingen die Welt bzw. unsren Lebensraum so zu erhalten, dass das Leben dort wieder Lebenswert wird.