Die jüdischen Geschwister Jean, Nana und Serge reisen mit Serges Tochter Joséphine nach Auschwitz, um die dortige Gedenkstätte zu besuchen. Mit Ausnahme von Joséphine sind alle vor allem mit sich selbst und den eigenen trivialen Alltagssorgen beschäftigt, insbesondere Serge reagiert mit zynischer Ablehnung angesichts des von Touristen überfüllten "Themenparks". Es kommt, wie es kommen muss: Ein Streit entzweit die Geschwister so sehr, dass sie sich erst im Angesicht des Todes einander wieder annähern können.


Yasmina Reza setzt sich in ihrem episodenhaften Roman neben der Bedeutung von Familie, dem Älterwerden und dem Tod vor allem mit der Frage auseinander, wie wir in Zukunft die Erinnerung an den Holocaust gestalten können. Ihre Position: Literatur kann das leisten, wozu Gedenkstätten heute nicht (mehr) in der Lage sind.


Shownotes und Links:

Yasmina Rezas Roman "Serge" beim Hanser Verlag

Autorinnenseite zu Yasmina Reza beim Hanser Verlag

Rezension von Judith Heitkamp beim Bayrischen Rundfunk

Interviewausschnitt mit Yasmina Reza (YouTube, französische Lautsprache)

Trailer zu Roman Polanskis Film "Der Gott des Gemetzels" (YouTube)

"Auf ein Buch!" zu Gast in "Ludos Literatursalon" (YouTube)

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