In der elfen Folge von "Auf ein Buch!" geht es noch einmal um eine Nominierte für den Deutschen Buchpreis, nämlich Deniz Ohdes Roman "Streulicht": Die namenlose Ich-Erzählerin kehrt in ihre Heimatstadt zurück, da ihre Freunde Pikka und Sophia heiraten werden. Sie nutzt diese Gelegenheit und reflektiert ihre eigene Herkunft, ihre Identität und ihren steinigen Weg durch das deutsche Bildungssystem. Als Tochter einer türkischen Mutter und eines deutschen Vaters ist sie von klein auf Diskriminierung und systemischen Rassismus ausgesetzt. Trotz ihrer vermeintlichen Erfolgsgeschichte bleiben am Ende viel Tristesse und Pessimismus: "Streulicht" zeigt auf beeindruckende Weise, wie unmöglich es sein kann, der eigenen Herkunft zu entfliehen und wie wenig weit wir in Sachen Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit eigentlich gekommen sind. Gleichzeitig hat mich der Roman auch persönlich sehr berührt, da er direkt ins Herz meiner beruflichen Tätigkeit stößt.


Shownotes:
Deniz Ohdes "Streulicht" auf der Webseite des Suhrkamp Verlags

"Auf ein Buch" bei Spotify
Webseite des Weiterbildungskollegs Münster (ein bisschen Werbung für die eigene Sache)